Nachwuchs der TuS Iserlohn Kangaroos startet durch

IKZ-Bericht: Innovative Struktur bei Iserlohns Nachwuchs-Basketballern etabliert ein erstmaliger Jugendaustausch und der neue „Trainerentwickler“ Hanno Stein

In der Nachwuchsabteilung der TuS Iserlohn Kangaroos tut sich was. Seit einiger Zeit weht dort ein frischer Wind. Da passt es perfekt ins Bild, dass kürzlich erstmalig ein internationaler Jugendaustausch mit dem griechischen Verein Ethnikos Larissa durchgeführt wurde. Wie es dazu kam, erklärt Iserlohns Jugendkoordinator Jan-Eric Keysers: „Wir wollten schon länger mal wieder international unterwegs sein.“ Deshalb habe er 2023 an einer gemeinsamen Tagung vom Deutsch-Griechischen Jugendwerk und der Deutschen Sportjugend in Frankfurt teilgenommen. „Da habe ich auch einen Vertreter des griechischen Vereins Ethnikos Larissa kennengelernt, und wir waren uns schnell einig, dass ein Austausch für beide Seiten eine gute Sache wäre.“ 

Deutsch-griechischer Jugendaustausch dank 15.000 Euro-Förderung

Nachdem ein entsprechender Förderantrag über 15.000 Euro bewilligt worden war, ging es in den Herbstferien zunächst für 20 Iserlohner Jugendliche und sieben Betreuer in Richtung Griechenland. Dort hatten die Nachwuchsbasketballer der Altersstufen U14 bis U18 in Larissa fünf Tage die Möglichkeit, das griechische Alltagsleben und die lokale Kultur hautnah zu erleben. Der Besuch beinhaltete Museumsbesuche, Stadttouren und natürlich intensive Basketball-Trainingseinheiten, bei denen beide Seiten wertvolle Erfahrungen sammeln konnten.

Anschließend weilten 23 griechische Basketball-Talente mit sechs Betreuern zum Gegenbesuch in der Waldstadt. Die griechische Delegation wurde bei einem gemeinsamen Barbecue mit offenen Armen empfangen und bereits am Freitag vor dem Heimspiel zu einem Freundschaftsturnier in der Matthias-Grothe-Halle eingeladen. Am Samstagabend stand nach dem Besuch des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund noch das Heimspiel der Kangaroos auf dem Programm, bei dem die jungen Sportler ihre deutschen Gastgeber lautstark unterstützten. Zum Abschluss des Programms am Sonntag besuchte die gesamte Gruppe das Phantasialand – ein Erlebnis, das bei allen Jugendlichen für Begeisterung sorgte und den Austausch perfekt abrundete. „Nach den positiven Erfahrungen könnten wir uns durchaus vorstellen, das auch in den kommenden Jahren regelmäßig durchzuführen, die weitere Förderung natürlich vorausgesetzt“, hofft Jan-Eric Keysers auf eine Fortsetzung des Projektes.

Neue Mädchenmannschaft der Kangaroos im Aufbau

Unter den griechischen Jugendlichen waren auch einige Mädchen. „Das passte sehr gut, weil wir gerade eine Mädchenmannschaft aufbauen“, konnte der Iserlohner Jugendkoordinator eine weitere Neuigkeit vom Kangaroos-Nachwuchs vermelden. „Alla Zhurenko stammt aus derUkraine und hat dort hochklassig Basketball gespielt. Nachdem sie zu uns gestoßen ist, wollte sie unbedingt eine Mädchenmannschaft trainieren.“ Die habe es leider zum damaligen Zeitpunkt aber nicht gegeben. Das soll sich nun jedoch ändern. „Am Anfang waren es drei oder vier, inzwischen bereits acht bis zehn Mädchen, und es werden immer mehr“ freut sich Keysers, der hofft, dass die Kangaroos-Mädels ab der kommenden Saison eventuell dann auch am offiziellen Spielbetrieb teilnehmen.

Hanno Stein als Trainer-Entwickler neu mit an Bord

Erfreulich ist aus Sicht des Jugendkoordinators auch die Tatsache, dass die von ihm initiierte „Strukturreform“ beim Kangaroos-Nachwuchs abgeschlossen ist. „Jetzt muss die neue Struktur nur noch von allen gelebt werden.“ Erfreulich sei, dass der gesamte Trainerstab inzwischen an einem Strang ziehe. Seit Anfang November bekommen die Iserlohner Übungsleiter dabei kompetente Unterstützung von Hanno Stein. „Nach unserer gemeinsamen Zeit bei Rasta Vechta ist der Kontakt zwischen uns nie abgebrochen, und nach seinem Umzug nach Dortmund hatte Hanno Bock auf das Projekt Iserlohn Kangaroos“, berichtet Jan-Eric Keysers. Der 42-jährige, ehemalige Rasta-Nachwuchskoordinator, der unter anderem mit dem „Matthias-Grothe-Award“ für besonders engagierte Jugendtrainer ausgezeichnet worden ist, wird bei den Kangaroos zukünftig als „Trainer-Entwickler“ tätig sein. „Hanno wird mit allen Jugendtrainern, egal ob im Freizeit- und Breitensport oder im Leistungssport-Bereich, zusammenarbeiten, ihnen nach dem Training Feedback geben, wie und was man verbessern und anpassen kann“, so Jan-Eric Keysers. „Denn wir legen in der neuen Struktur noch größeren Wert darauf, dass alle Kinder und Jugendliche bei uns ein qualitativ hochwertiges Training bekommen.“

Aushängeschild im Nachwuchsbereich der TuS Iserlohn Kangaroos ist in dieser Saison die U18, die sich für die 2. Regionalliga qualifiziert hat. Die U16 und die U14 spielen jeweils in der Oberliga. „Allerdings fahren wir in fast allen Altersklassen aufgrund des großen Zulaufs an Kindern und Jugendlichen zwei- bzw. sogar dreigleisig. Die zweiten Mannschaften der leistungsorientierten Gruppen sowie die Teams aus dem Freizeit- und Breitensport spielen alle in der Kreisklasse“, berichtet Keysers.

Hinzu komme im Leistungsbereich weiter die erfolgreiche Kooperation mit der BBA Hagen. „Hierdurch bekommt unser talentiertester Nachwuchs die Möglichkeit, in den Jugendbundesligen Erfahrung zu sammeln.“ So spielen Richard Hoffmann, Konstantin Tauchmann und David Kabamba aktuell als Leistungsträger für die BBA Hagen in der JBBL. Julius Gebauer und Julius Trettin gehören nicht nur zum Kangaroos-Kader in der 2. Regionalliga, sondern laufen zusätzlich in der NBBL auch für die Paderborn Basketsbzw. Phoenix Hagen auf. Benjamin Toennies gehört sogar zum erweiterten ProB-Kader der Iserlohner. 

Auch die Möglichkeit von Doppellizenzen werde von den Kangaroos verstärkt genutzt. „Dadurch werden einigen unserer U14- und U16-Spieler zusätzlich zu ihren Oberliga-Spielen bei uns auch Einsätze in den BBA-Regionalligateams ermöglicht“, freut sich der Jugendkoordinator. „Das Ziel unseres Konzeptes ist die individuelle Spielerentwicklung. Messlatte ist daher nicht, wie schneiden unsere Teams in der Saison ab, sondern wie viele unserer Spieler schaffen es irgendwann mindestens auf das Niveau der 2. Regionalliga. Und da sind wir auf einem guten Weg.“

Quelle: IKZ/ Christoph Schulte

Foto: Iserlohn Kangaroos

Weitere Artikel