Berühmter Boxer ist Sadiq Ajagbes großes Vorbild

IKZ Interview: Sadiq Ajagbe hat das Zeug, ein echter „Energizer“ im neuen Team von Basketball-ProB-Ligist Iserlohn Kangaroos zu werden. Der 24-jährige Center wechselt vom Ligakonkurrenten EN Baskets Schwelm in die Waldstadt und besticht vor allem durch seine Athletik, seine Präsenz unter den Körben und seinen Ehrgeiz.

Herr Ajagbe, wie ist für Sie der erste Kontakt zu den Iserlohn Kangaroos entstanden?

Sadiq Ajagbe: Der Kontakt kam über einen ehemaligen Mitspieler von mir zustande. Ich habe ja von 2020 bis 2022 bei den ETB Miners Essen zusammen mit Jozo Brkic gespielt, der davor bereits selbst bei den Kangaroos aktiv war. Jozo ist inzwischen als Spielervermittler tätig und hat mich letzte Saison bei einem Spiel in Schwelm besucht. Ich kannte ihn ja noch als guten Mitspieler und Freund, und so sind wir schnell ins Gespräch gekommen. Er hat mich dabei gefragt, ob ich nicht Lust hätte, in der nächsten Saison für die Kangaroos zu spielen. Da ich mit meiner Rolle und der Spielzeit in Schwelm nicht richtig zufrieden war, habe ich gesagt: Gerne, warum nicht. Jozo hatte bereits guten Kontakt zu Toni Prostran, da ja beide gebürtige Kroaten sind. Dann ging alles bis zur Vertragsunterschrift relativ schnell.

Was macht für Sie denn die besondere Kangaroos-DNA aus, und warum haben Sie sich letztendlich für Iserlohn entschieden?

Zunächst hat mich Toni Prostran als Trainer und auch als Mensch schnell überzeugt. Ich hatte schon im Vorfeld sehr viel Gutes über ihn gehört, was sich beim Probetraining dann auch bestätigt hat. Hinzu kommen die professionellen Bedingungen in Iserlohn mit einem Kraftraum direkt in der Trainingshalle und einer Wurfmaschine. Außerdem herrscht in der Halle während der Spiele eine richtig tolle Atmosphäre durch die Fans. Das habe ich mit Schwelm zuletzt ja bereits hautnah erlebt.

Wie und wann haben Sie mit Ihrer Basketballkarriere begonnen?

In Mönchengladbach, wo ich aufgewachsen bin, hatte ich im Alter von elf oder zwölf Jahren zwei Mitschüler, die bereits im Verein für die Odenkirchen Raiders gespielt haben. Die haben zu der Zeit schon das Geschehen in der amerikanischen Profiliga NBA verfolgt und begeistert von Stars wie LeBron James berichtet. Deren Begeisterung hat mich irgendwann auch gepackt, und so bin ich zu einem Probetraining mitgegangen. Ich hatte sofort einen Riesenspaß, und seit diesem Tag hat mich der Basketball nicht mehr in Ruhe gelassen.

Eine meiner Stärken ist sicherlich meine mentale Einstellung, immer gewinnen zu wollen.

Sadiq Ajagbe

Wenn Sie sich selbst einschätzen müssten, was sind auf dem Spielfeld Ihre Stärken und woran wollen und müssen Sie noch arbeiten?

Eine meiner Stärken ist sicherlich meine mentale Einstellung, immer gewinnen zu wollen. Zu meinen Stärken gehören auf alle Fälle auch meine Defensivarbeit und in der Offense meine Athletik und die Fähigkeit, das Spiel zu lesen, vor allem unter dem Korb. Verbessern möchte ich mich mit Toni bei meinem Ballhandling, also dem Dribbling sowie meinem Distanzwurf.

Gibt es bereits ein besonderes Highlight, an das Sie sich in Ihrer bisherigen Basketball-Karriere besonders gerne erinnern?

Das war mit Sicherheit die Teilnahme am 5×5-Streetball-Turnier „Quai 54“ in Paris, das auch als inoffizielle Streetball-WM gilt, wo ich für das erfolgreichste Streetballteam aus ganz Deutschland, „Der Stamm“, gespielt habe. Mit dabei war übrigens auch Samuel Mpacko, der ja in der vergangenen Saison noch für die Kangaroos am Start war. Bei dem hochkarätig besetzten Turnier, zu dem auch immer wieder NBA-Spieler und Basketball-Stars aus der Euroleague antreten, bekommt man für jede Runde, die man weiterkommt, von den Sponsoren neue Schuhe oder anderes Basketball-Outfit. Gespielt wird direkt vor dem Eiffelturm, und mehrere tausend Zuschauer verfolgen die Partien.

Haben Sie neben dem Basketball noch Zeit für besondere Hobbys?

Ich boxe sehr gerne. Mein Bruder ist ehemaliger Profiboxer, der eine eigene Boxhalle besitzt. Er gibt mir regelmäßig Einzeltraining, womit ich mich insbesondere in den Sommermonaten außerhalb der Basketballsaison fit halte. Außerdem unternehme ich viel mit meinen Freunden, bin gerne in der Natur und spiele auch gerne Karten und Schach. Nebenbei absolviere ich gerade eine Ausbildung zum Personal-Trainer. So kann ich mein Hobby vielleicht später mal zum Beruf machen und anderen Menschen helfen, präventiv etwas für ihre Gesundheit zu tun oder Verletzungen zu überstehen.

Gibt es für Sie ein sportliches Vorbild?

Muhammad Ali. Er war zum einen extrem diszipliniert, aber auch ein Mensch, der für seine Prinzipien stand und sich nicht kleinkriegen ließ.

Quelle: IKZ Online / Christoph Schulte
Foto: @feyzofsports

Weitere Artikel