Mit dem 2,05 Meter großen Kevin Strangmeyer vom Ligakonkurrenten Bayer Giants Leverkusen haben die Iserlohn Kangaroos einen vielversprechenden Neuzugang auf der Power Forward-Position verpflichtet.
Herr Strangmeyer, wie und wann kam der erste Kontakt zu den Iserlohn Kangaroos zustande?
Kevin Strangmeyer: Ich habe natürlich auch einen Spieler-Agenten und der hat mir irgendwann mitgeteilt, dass die Kangaroos Interesse an mir hätten. Parallel dazu oder sogar noch etwas früher hatte mich Joshua (Dahmen, Anmerk. d. Red.) angesprochen und gesagt, dass er gehört habe, dass die Kangaroos mich gerne verpflichten würden. Daraufhin habe ich wirklich gute Gespräche mit Michael Dahmen und Toni Prostran geführt, sodass wir relativ schnell zusammengekommen und uns einig geworden sind. Den Vertrag habe ich dann Ende Mai unterschrieben.
Was hat Sie schlussendlich dazu bewogen, sich für die Iserlohn Kangaroos zu entscheiden?
Ich hatte ja schon von Joshua Dahmen und Marko Boksic vorher viel Gutes über die Kangaroos gehört. Dann hatte ich viele sympathische und überzeugende Gespräche mit Michael und Toni. Iserlohn ist aus meiner Sicht auch ein ausgezeichneter Basketball-Standort mit guten Trainingsoptionen. Ich glaube einfach, dass es für mich der nächste, richtige Schritt ist und Toni noch etwas mehr aus mir herausholen kann. In Dortmund habe ich sogar Familie. Mein Urgroßvater lebt dort und ich finde es cool, dass ich jetzt so nah bei ihm spiele. Er hat sich auch riesig gefreut, als ich ihm erzählt habe, dass ich nächste Saison in Iserlohn spiele.
Wo sehen Sie auf dem Spielfeld Ihre Stärken und in welchen Bereichen sehen Sie noch Verbesserungspotenzial bei sich?
Zu meinen Stärken gehört sicherlich, dass ich ein sehr physischer Spieler bin, der mit vielen Emotionen und großem Kampf spielt. Ich würde sagen, dass ich „Energizer“-Qualitäten besitze und gut die Fans mitnehmen kann. Aufgrund meiner Größe und Physis kann ich in der Defensive auch gut gegen Fünfer (Center, Anm. d. Red.) verteidigen. Für meine Größe habe ich zudem einen ganz passablen Wurf von außen. Woran ich auf alle Fälle arbeiten werde, ist, wieder häufiger zum Korb zu ziehen. In Leverkusen und zuvor auch in Gießen habe ich ja fast ausschließlich unter dem Korb gespielt. Ich möchte auch meine Verteidigung gegen kleinere, schnelle Spieler verbessern und an meiner Athletik arbeiten.
Wann und wie sind Sie zum Basketballspielen gekommen?
Meine Mutter hatte mich seinerzeit in einer Schul-AG angemeldet, weil ich so groß war. Die Basketball-AG wurde damals von einem Lehrer betreut, der gleichzeitig Trainer in Marburg, dem nächstgelegenen, besseren Team, war. Und der hat mich dann im Alter von zwölf Jahren in seinen Verein gelotst. Von da aus ging es dann nach Gießen, wo ich in der JBBL gespielt habe. Damit begann schließlich mein Weg in den professionellen Basketball.
Bleibt Ihnen neben dem Basketball noch Zeit für Hobbys und gibt es bereits berufliche Pläne für die Zeit nach dem Basketball?
Ich lese schon mal das eine oder andere Buch, aber größere Hobbys habe ich eigentlich nicht. Ansonsten versuche ich möglichst viel Zeit mit meiner Freundin oder meinen Freunden zu verbringen. Momentan überlege ich noch hinsichtlich meiner beruflichen Perspektiven. Vielleicht fange ich nächstes, übernächstes Jahr mit einem Studium an, oder ich ziehe Basketball noch etwas länger durch und beginne dann eine Ausbildung. Interessieren würde mich zum Beispiel irgendetwas in Richtung Polizei oder im Bereich Sport oder Psychologie.
Hat Ihre Trikotnummer 16 eine besondere Bedeutung für Sie?
Eigentlich trug ich immer die Nummer 22, das ist der Geburtstag meiner Mutter. Die war in Iserlohn aber leider schon belegt (durch Ruben Dahmen, Anm. der Red.). Also habe ich mich einfach wieder für die 16 entschieden, die hatte ich schon in Leverkusen und ist halt mein Geburtstag.
Was war bisher in Ihrer Basketballkarriere das sportliche Highlight?
Ich glaube, da gab es zwei. In meinem ersten ProA-Jahr in Ehingen musste ich in einer Partie gegen Hamburg in der Crunchtime aufs Feld und habe da einen wichtigen Dreier getroffen. Und das zweite war mein „Gamewinner“ in den Play-offs letzte Saison gegen Wolmirstedt.
Haben Sie ein sportliches Vorbild?
Kevin Durant. Ich habe schon immer seinen Spielstil gemocht und früher immer versucht, mir von ihm etwas abzuschauen und mich an seinem Spiel zu orientieren.
Quelle: IKZ Online / Christoph Schulte
Bild: Nils Althoff