Bericht von Christoph Schulte, IKZ:
Am Montagvormittag wurde es in der Sporthalle des ehemaligen privaten Aufbaugymnasiums am Reiterweg von Minute zu Minute rutschiger. Schuld daran war nicht irgendein Wassereinbruch, sondern mehr und mehr Schweißtropfen, die die Spieler des Basketball-ProB-Ligisten Iserlohn Kangaroos verloren.
Headcoach Dennis Shirvan und sein Co-Trainer Toni Postran hatten zur ersten gemeinsamen Trainingseinheit in der Vorbereitung auf die neue Saison geladen – und das ist bereits traditionell der bei den Spielern nicht unbedingt beliebte „Leistungstest“. „Heute geht es darum festzustellen, wie bei jedem Spieler der aktuelle Trainingszustand ist und was er in der Off-Season bereits gemacht hat“, erklärte Dennis Shirvan. „Auf Grundlage dieser Daten können wir dann für Jeden individuell das Training steuern.“
Erstmals setzt das Trainer- und Betreuerteam dabei auch auf eine App, in der die Spieler ihre Trainingseinheiten eintragen und die Trainingspläne erstellt werden. Doch das sei nicht alles. „Ebenfalls erfasst werden sollen zum Beispiel mögliche Blessuren, Schmerzen oder auch mal, wenn einer schlecht geschlafen hat“, beschreibt Iserlohns Headcoach die Vorgehensweise. Was sich im ersten Moment nach Überwachung und Kontrolle der Spieler anhört, hat aber durchaus einen tieferen Sinn. „So können wir für jeden Spieler die nächste Trainingseinheit professioneller steuern und hoffentlich drohenden Verletzungen, zum Beispiel durch eine mögliche Überlastung, frühzeitig aus dem Weg gehen.“
Denn schließlich solle die Intensität in der Vorbereitung gegenüber der Vorsaison nochmals gesteigert werden, damit möglichst alle körperlich topfit in die Saison starten. „Ich erwarte von allen, dass sie in den nächsten sieben Wochen Vollgas geben“, gibt Dennis Shirvan die Marschroute vor. „Aber ich habe bereits heute den Eindruck, dass alle sich reinhängen und richtig Bock auf die Vorbereitung und die Saison haben.“
Beim Leistungstest war erstmals der komplette Kader mit Ausnahme von Julius Treichel und Routinier Ruben Dahmen zusammen. Und die Stimmung war trotz der hohen Belastung gut. Man konnte immer wieder beobachten, wie gerade die schon erfahreneren Spieler wie Viktor Ziring, Ivan Delgado oder Johannes Konradt ihre jüngeren Teamkollegen anfeuerten, noch ein weiteres Prozent aus sich herauszuholen. „Das ist schön zu beobachten, denn die Charakterfrage war für uns ein ganz entscheidendes Detail bei der Kaderplanung“, freute sich Dennis Shirvan.
Überhaupt konnten sich Shirvan und Toni Prostran am Montag hauptsächlich auf die Beobachterrolle beschränken, schließlich spielten Basketbälle, Würfe oder Taktikvarianten da noch keinerlei Rolle. Stattdessen hatte beim Leistungstest der neue Athletikcoach Sascha Vogt das Kommando. Der Experte für Ausdauer-, Koordinations- oder Kraftübungen führte gleich mal ein hartes Regiment und hatte klare Ansagen, wenn sich einzelne Spieler mal nicht richtig an seine Anweisungen hielten. „Wenn ich sage, wir sprinten bis zu dieser Linie, meine ich das auch und Ihr hört bitte nicht schon einen Meter vorher auf“, so der Inhaber des am Reiterweg ansässigen „MAD Fitness und Weightlifting“. Die angesprochenen Kangaroos-Spieler reagierten dann auch prompt und machten es bei der zweiten Runde besser.
Auf dem Programm standen dabei Linien-Sprints genauso wie Sprungkraft- oder reine Kraftübungen, also Bankdrücken oder Squats. „Ich weiß natürlich, dass gerade das Athletiktraining für alle am Anfang richtig weh tut, aber ich weiß auch genauso sicher, dass es sich im Laufe der Saison für jeden Einzelnen auszahlen wird“, so Sascha Vogt.
Auch in den nächsten Wochen werden daher regelmäßige, gemeinsame Übungseinheiten im Bereich Athletik unter der Aufsicht von Sascha Vogt für die Kangaroos zum Vorbereitungsprogramm gehören. „Das macht aus meiner Sicht deutlich mehr Sinn als individuelles Training in irgendeinem Fitnessstudio“, sieht auch Dennis Shirvan deutliche Vorteile. „Denn gerade bei Kraft- und Schnellkraftübungen schleichen sich sonst leicht Ausführungsfehler ein, die das Verletzungsrisiko erhöhen.“ Und er könne sich bei den übrigen Trainingseinheiten ausschließlich auf die basketballspezifischen Dinge konzentrieren, was zusätzlich die Effizienz des Trainings erhöhe und damit eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Saison biete.
Pressemitteilung IKZ | Foto: IKZ
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