Herzöge Wolfenbüttel – Iserlohn Kangaroos 69:68 (21:22/30:38/48:54).
“Es ist mir immer noch völlig unverständlich, warum wir in den letzten zwei Minuten als gesamtes Team so den Kopf verloren haben und den eigentlich sicheren Sieg noch leichtfertig weggeworfen haben.” Kangaroos-Manager Michael Dahmens Gemütslage schwankte auch 24 Stunden nach der unnötigen 68:69-Niederlage gegen die Herzöge Wolfenbüttel noch zwischen Ärger und Unverständnis. “Durch die Schlussphase tritt natürlich völlig in den Hintergrund, dass wir eigentlich über 38 Minuten eine wirklich gute Vorstellung abgeliefert hatten und die Partie im Griff hatten.”
Wie erwartet hatte Iserlohns Headcoach Matthias Grothe seine “Starting Five” mit Deion Giddens, Kristof Schwarz und Joshua Dahmen zusammen mit Terrell Harris und Moussa Kone neu zusammengestellt. Eine Maßnahme, die sich auszuzahlen schien. “Wir sind stark gestartet, konnten dies aber leider zunächst nicht in einen größeren Vorsprung umsetzen, da wir einige einfache Dinge liegengelassen haben”, so Iserlohns Manager. Dementsprechend entwickelte sich eine ausgeglichene Anfangsphase, in der die Führung ständig wechselte. Im ersten Spielabschnitt hatten die Iserlohner noch Schwierigkeiten, die Herzöge unter dem eigenen Korb wegzuhalten, was diese konsequent zu Punkten in der Zone und einem zwischenzeitlichen 21:15 (8.) nutzten. Doch durch zwei erfolgreiche Dreier von Thomas Reuter und Yannick Opitz sowie einen verwandelten Kone-Freiwurf konterten die Kangaroos postwendend zur knappen 22:21-Führung nach dem ersten Viertel.
Und es sollte noch besser kommen für die Iserlohner Gäste. Im zweiten Spielabschnitt gelang es der Iserlohner Abwehr jetzt zunehmend, die Gastgeber zu den eher ungeliebten Würfen von außen zu zwingen. Die Folge: eine Acht-Punkte-Führung (30:38) zur Halbzeit. Und auch nach der Pause kamen die Kangaroos besser aus der Kabine. Für die ersten Punkte sorgte Moussa Kone per Sprungwurf, so dass der Vorsprung erstmals zweitstellig wurde und in der Folge sogar bis auf 13 Punkte ausgebaut werden konnte (32:45, 23.). Die über 40 Minuten nicht aufgebenden Niedersachsen kämpften sich zwar wieder bis auf zwischenzeitlich drei Punkte heran (48:51, 28.), doch ein erfolgreicher Dreier von Kapitän Kristof Schwarz sorgte für die Sechs-Punkte-Führung der Kangaroos vor dem letzten Viertel (48:54). Zu diesem Zeitpunkt schien es noch so, dass der erste Auswärtserfolg 2017 für das Team von Matthias Grothe greifbar nahe war. Doch dann wurde der bis dahin von den Kangaroos gut verteidigte Herzöge-Center Khalil Kelley immer mehr zum Faktor für seine Farben. Zwölf Punkte gelangen dem Wolfenbütteler Hünen alleine im letzten Viertel. Gleichzeitig sorgte er mit seinen Punkten für eine immer aufgeheiztere Stimmung in der engen Halle.
Der trotzten die Kangaroos aber zunächst weiter scheinbar unbeeindruckt. Und so lagen sie in einer äußerst intensiv geführten Partie nach erfolgreich verwandelten Reuter-Freiwürfen zwei Minuten vor dem Ende immer noch mit sieben Punkten in Führung (61:68, 38.) – nur um sich dann mit drei Ballverlusten in Folge noch selbst um die Früchte der harten Arbeit zu bringen. Zunächst versuchte Sören Fritze ein in dieser Phase überflüssiges Alley-Hoop-Anspiel auf Moussa Kone, dann ließ sich Kapitän Kristof Schwarz an der Mittellinie von Wolfenbüttels Demetrius Ward den Ball stehlen, bevor Terrell Harris das gleiche Missgeschick gegen Khalil Kelley passierte. Jeden der Ballgewinne nutzte Wolfenbüttel für die nicht mehr für möglich gehaltene Wende. Und als dann mit dem Schlusspfiff auch noch Moussa Kones Verzweiflungswurf nicht den Weg in den Korb fand, standen fassungslose Kangaroos auswärts mal wieder mit leeren Händen da.
Iserlohn Kangaroos: Moussa Kone (16/15 Rebounds), Ruben Dahmen (4), Kristof Schwarz (5/1 Dreier), Joshua Dahmen (4), Terrell Harris (16/2 Dreier), Thomas Reuter (5/1 Dreier), Gabriel De Oliveira (0), Deion Giddens (0), Yannick Opitz (8/2 Dreier), Sören Fritze (10).
Foto: DF
Pressemitteilung Iserlohn Kangaroos