Diese Visionen hat Diante Bah mit den Iserlohn Kangaroos

IKZ Interview: 27-jähriger US-Amerikaner soll beim Iserlohner ProB-Ligisten für mehr Präsenz unter den Basketball-Körben sorgen.

Athletik unter den Körben, eine Tugend, die dem Kangaroos-Spiel in der vergangenen Saison häufig gefehlt hat. Mit der Verpflichtung des 27-jährigen US-Amerikaners Diante Bah soll sich das in der nächsten Spielzeit ändern. Der 2,04 Meter große Modellathlet, der bereits über mehrjährige Erfahrungen im europäischen Basketball verfügt, mit seinen Stationen in Portugal, den Niederlanden und in Bosnien, zeichnet sich zudem durch sein gutes Rebounding und seinen guten Wurf aus. Im ausführlichen Interview spricht er nicht nur über seine sportliche Motivation und Visionen, sondern gibt auch verschiedene Einblicke in sein privates Leben.

Wie sind Sie auf die Iserlohn Kangaroos aufmerksam geworden, und wie ist schließlich der erste Kontakt zustande gekommen?

Diante Bah: Von den Kangaroos hatte ich zunächst über meine Agenten gehört. Außerdem ist Mike Cubbage, der ja früher auch in Iserlohn gespielt hat, ein guter Freund von mir. Er hat mir großartige Dinge vom Verein und der Stadt an sich berichtet, sodass ich schnell interessiert war.

Was waren die ausschlaggebenden Gründe für Sie, schließlich in Iserlohn zu unterschreiben?

Die Kangaroos haben mir die Möglichkeit gegeben, auf dem Spielfeld mich selbst zu verwirklichen. Das Konzept und die Rolle, die Headcoach Toni Prostran für mich vorgesehen hat, passte genau zu meinen Vorstellungen, wie ich Basketball spielen möchte. Überhaupt hat Toni eine wichtige Rolle bei meiner Entscheidung für die Kangaroos gespielt. Wir haben viel über seine und meine Ziele, unsere Erwartungen und Visionen gesprochen, und alles passte perfekt zusammen.

Wodurch können Sie der Mannschaft besonders helfen und wo können Sie sich in Ihrem Spiel noch verbessern?

Vor allem durch meine Energie. Ich gehe mit vollem Elan in jedes Training, jedes Trainingslager, jedes Spiel, aber auch jedes Event außerhalb des Spielfeldes. Es ist wichtig für meine Teamkameraden und den gesamten Basketball-Standort Iserlohn, dass ich nicht nur meine Zusage gegeben habe, sondern dass jeder fühlt, dass ich mich zu 100 Prozent damit identifiziere. Verbessern kann ich mich noch bei meinen Dreipunkt-Würfen. Ich habe bereits fleißig daran trainiert, um allen zu zeigen, was ich auch hier kann.

Wie haben Sie zum Basketball gefunden?

Als Kind habe ich in meiner Freizeit bereits Basketball gespielt, einfach, weil ich groß war. In meinem ersten Jahr an der Highschool habe ich Basketball trotz einer Verletzung gespielt. In dem Jahr habe ich schnell den Unterschied gemerkt zwischen ,Spaß-Basketball‘ und professionellem Basketball. Ich war miserabel, kam fast nie zum Einsatz und habe dann komplett aufgehört, weil ich keine Lust mehr hatte. Erst acht Jahre später habe ich zu meiner wahren Liebe für das Spiel zurückgefunden. Ich habe sechs Monate hart trainiert und dabei viel über Basketball hinzugelernt. Anschließend hatte ich ein Try-Out für mein College und wurde tatsächlich genommen. Das war der Start für meine Karriere. Aber ich will auch heute immer noch jeden Tag dazulernen und mich verbessern.

Haben Sie außerhalb des Basketballs noch Zeit für andere Hobbys und bereits Pläne für die Zeit nach der Profikarriere?

Ich lese viel, und ich liebe japanische Anime-Filme. Beides könnte ich den ganzen Tag lang machen. Für die Zeit nach meiner Basketball-Karriere habe ich bereits Pläne, doch die möchte ich noch nicht verraten.

Gibt es einen speziellen Grund, warum Sie bei den Kangaroos das Trikot mit der Nummer 30 tragen?

Die 30 war meine Nummer, als ich es in das College-Team der Rowan University geschafft hatte und mein erstes echtes Jahr im professionellen Basketball begann.

Gab es bereits besondere Höhepunkte in Ihrer bisherigen Karriere?

Zwei besondere Höhepunkte in meiner bisherigen Basketballkarriere waren zum einen der Gewinn der NJAC-Meisterschaft mit meinem College-Team und zum anderen der Titel des portugiesischen Meisters mit Basketball Santo Andre in meiner Rookie-Saison in Europa. Einfach legendär!

Haben Sie ein sportliches Vorbild?

Das ist der berühmte Boxer Muhammad Ali. Bei ihm ging es im Sport nicht nur um Siege und Geld, sondern er verstand Sport auch als Tor zur nächsten Generation. Ali setzte sich zudem nachhaltig für die Rechte von Minderheiten ein.

Quelle: IKZ-Online/Christoph Schulte

Foto: M.W. Media Arts

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