IKZ-Online: Seit Montag ist wieder Leben in die Matthias-Grothe-Halle eingekehrt. Und diesmal sind es nicht die Italiener, sondern die Basketballer der Iserlohn Kangaroos, die sich auf die kommende Zweitligasaison in der ProB vorbereiten. Trainer Toni Prostran begrüßte 13 Spieler zur ersten gemeinsamen Trainingseinheit, die schon mal einen Vorgeschmack für die Akteure auf die kommenden Wochen gab. „Bei Toni merkt man die alte kroatische Basketballschule. Der wird uns in den kommenden Tagen mit Informationen überfrachten, dass uns irgendwann der Kopf platzt. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass es anstrengend wird, sehr anstrengend“, befürchtet Ruben Dahmen. Der Kapitän der vergangenen Saison bekam bereits am Ende der letzten Woche einen Eindruck von der Trainingsintensität. „Wir haben einige Läufe mit 80-prozentiger Intensität absolviert. Wenn das erst 80 Prozent waren, können wir uns auf einiges gefasst machen.“
Viel Konditionsarbeit steht in den ersten Trainingswochen an
Gerade die ersten zwei bis drei Wochen dürften für die Spieler äußerst anstrengend werden. Iserlohns Coach hat in dieser Zeit einiges vor. „Wir werden viel trainieren. In erster Linie geht es darum, an unseren konditionellen Grundlagen zu arbeiten. Für unser Spielkonzept benötigen wir eine sehr gute Physis. Deshalb werden wir sowohl im Kraftraum, als auch im Mannschaftstraining daran arbeiten, aber auch immer wieder unsere Automatismen im Defensiv- und Offensivbereich verbessern.“ An sechs Tagen in der Woche bittet Toni Prostran sein Team zum Training, an drei Tagen sogar zu zwei Einheiten. „Hauptsächlich stehen aktuell Wurf-, Pass- und Laufübungen auf dem Programm. Fünf gegen Fünf spielen wir noch nicht, eher simulieren wir Spielsituationen in Kleingruppen ohne Körperkontakt. Es geht darum, dass jeder wieder ein Gefühl für Basketball bekommt“, meint der Coach. Dies ist auch mit ein Grund, warum die Kangaroos in dieser Vorbereitung weniger Testspiele absolvieren als die meisten ihrer Konkurrenten. „Wir müssen insgesamt acht neue Spieler integrieren und sie in unser Spielsystem einbinden. Dafür benötige ich viel Trainingszeit, um an den Details zu arbeiten. Deshalb reichen mir in diesem Sommer sechs Testspiele aus“, begründet Toni Prostran seine Planung.
Wir haben einige Läufe mit 80-prozentiger Intensität absolviert. Wenn das erst 80 Prozent waren, können wir uns auf einiges gefasst machen.
Ruben Dahmen, Kapitän der Iserlohn Kangaroos
Nicht nur auf dem Court, auch abseits wird in diesen Tagen einiges getan, um den Zusammenhalt innerhalb der neu formierten Mannschaft zu stärken. Zu den teambildenden Maßnahmen gehörte unter anderem am Samstag der Besuch in einer Kletterhalle in Altena. „Das war hervorragend. Unser Guide hat das extrem gut gemacht. Die Spieler mussten sich beim Absichern gegenseitig vertrauen und gemeinsam einen Weg zum Gipfel finden“, freut sich Toni Prostran über den gelungenen Ausflug. Am Sonntag hatte dann Ruben Dahmen das Team zu sich nach Hause eingeladen. „Ursprünglich wollten sie eigentlich Videospiele zocken, aber ich glaube, die haben sich fünf Stunden lang unterhalten, was mir besonders gut gefallen hat“, meint Vater Michael Dahmen, der Geschäftsführer der Iserlohn Kangaroos. Normalerweise hätte in der vergangenen Woche auch schon einen Medientag mit Fototerminen auf dem Programm gestanden, aber der neue Trikothersteller war nicht in der Lage, das neue Kangaroos-Outfit rechtzeitig zu liefern. Die sollten aber spätestens in den kommenden Tagen eintreffen.
Nach Ankunft ausgiebiges Team-Meeting statt Trainingseinheit
Anders als in der Vergangenheit wurde beim ersten Zusammentreffen der Mannschaft nicht trainiert, sondern ein gemeinsames Meeting einberufen. „Wir haben uns rund zehn Stunden im VIP-Raum zusammengesetzt und dem gesamten Team den Umgang mit Wohnung und Auto erklärt, unsere Guide Lines und Verhaltenskodexe vorgestellt und unsere Taktik für die anstehende Saison besprochen.“ Viel wichtiger findet Michael Dahmen jedoch eine weitere Maßnahme, die sich besonders zur Vorsaison grundlegend unterscheidet. „Jedem Spieler wurde seine Rolle klar kommuniziert, sodass jeder weiß, was von ihm verlangt wird.“ Im Anschluss ging es dann noch zum gemeinsamen Abendessen, und auch dabei überraschte der neue Iserlohner Kader den Kangaroos-Geschäftsführer positiv: „Es gab schon Restaurantbesuche, da hat man die Äste im Wald knacken gehört. Diesmal mussten wir sogar die Spieler eher ein bisschen beruhigen.“
All das drückt die Vorfreude der Spieler auf die kommende Saison aus. Auch Johannes Konradt kam am Montagabend mit einem Grinsen im Gesicht in die Halle. „Ich habe richtig Lust auf Basketball und freue mich, dass es nun endlich mit dem gemeinsamen Training losgeht.“ Sein erster Eindruck vom neu formierten Team fällt ebenfalls positiv aus. „Die Mannschaft ist jung und hungrig. Man erkennt den Ehrgeiz der Spieler, sie wollen unbedingt gemeinsam etwas erreichen. Ich kann es kaum abwarten, mit den Jungs zusammen das erste Spiel zu bestreiten.“ Bis dahin müssen sich „Joe“ Konradt und seine Teamkollegen jedoch noch ein wenig gedulden.