Daniel Zacek steht für Ehrgeiz und Emotionen

IKZ Interview: Neuer Shooting-Guard der Kangaroos spricht im Interview über Vorbilder und die Bedeutung seiner Trikotnummer

Iserlohn Daniel Zacek hat trotz seiner erst 23 Jahre bereits eine erstaunliche Basketball-Vita mit Einsätzen unter anderem in der ProA bei den Tigers Tübingen sowie in der ersten und zweiten tschechischen Liga. In der kommenden Saison will der zuletzt beim ProB-Südligisten Ehingen Urspring unter Vertrag stehende Shooting-Guard nun mit den Iserlohn Kangaroos richtig durchstarten.

Herr Zacek, wie haben Sie vom Interesse der Kangaroos an Ihnen erfahren?

Daniel Zacek: Die Kangaroos haben sich Mitte Juni bei meinem Agenten erkundigt, ob ich bereits für die neue Saison bei irgendeinem Verein unterschrieben habe oder ich noch auf der Suche bin. Dann hat der Agent meine Telefonnummer an Toni Prostran weitergegeben, und Toni hat sich noch am selben Tag bei mir gemeldet.

Und dann konnten Sie die Kangaroos-Verantwortlichen bei einem Probetraining von Ihrem Können überzeugen?

Nein, eigentlich gar nicht. Es sind ja sechs Stunden Fahrt hier von Schwenningen nach Iserlohn. Wir haben nur lange telefoniert, und Toni hat gesagt, dass er viele Videos von mir geschaut habe und ich vom Spielertyp perfekt in das Portfolio passe. Toni hat mir dann auch noch Fotos von der Halle und dem Kraftraum geschickt und mir berichtet, wie das Training ablaufen wird, damit ich mir einen ersten Eindruck machen konnte. Da auch das sonstige Angebot stimmte und ich schnell ein großes, gegenseitiges Vertrauen gespürt habe, habe ich in Iserlohn zugesagt.

Wie würden Sie Ihre basketballerischen Stärken und Schwächen selbst beschreiben?

Was mich als Basketballer ausmacht, ist mein Wurf von außen und meine Emotionalität und Energie, die ich auf das Spielfeld bringe. Woran ich vor allem arbeiten werde, ist die Entscheidungsfindung: Wann nehme ich welchen Wurf und was könnte in bestimmten Situationen eine bessere Alternative sein, statt einfach abzudrücken?

In welchem Alter sind Sie zum Basketballspielen gekommen?

Das hat bereits in der Grundschule, in der dritten Klasse angefangen. Da hat ein Vereinstrainer eine Basketball-AG ins Leben gerufen. Zu Beginn sind dann rund 60 Kinder zum Training in die Halle gekommen, was den Trainer völlig überrascht hat. Am nächsten Tag waren es aber nur noch zehn. Davon sind dann die Hälfte ebenfalls ganz schnell an ihre körperlichen Grenzen gekommen. Ich habe mich aber bei den ganzen Übungen richtig wohlgefühlt. Meine Eltern waren dann auch froh, dass ich endlich eine Sportart gefunden hatte, die mir Spaß macht. Ich hatte ihnen ja gesagt: Fußball auf keinen Fall, das spielt eh jeder.

Wie ging es sportlich für Sie weiter?

Im Verein habe ich in der U10 in Villingen-Schwenningen angefangen. Dort habe ich hart an mir gearbeitet und bin dann nach Tübingen gewechselt, wo ich in der JBBL und später in der NBBL gespielt habe. Irgendwann habe ich sogar zum erweiterten Kader der deutschen U15-Nationalmannschaft gehört. Dann bin ich nach Prag zum Studium gegangen und habe dort nur noch nebenbei Basketball gespielt. Irgendwann reifte aber der Entschluss, dass ich doch noch mehr Basketball spielen will, und so bin ich schließlich zurück nach Tübingen, ehe ich die letzten zwei Jahre in Ehingen gespielt habe.

Wie verbringen Sie Ihre Zeit außerhalb des Basketballs?

Ich habe mich gerade wieder für ein Fernstudium eingeschrieben. In Prag habe ich zwei oder drei Semester „Economics and Finance“ studiert. Das möchte ich jetzt fortführen, wobei es schon schwierig war, eine Uni hier in Deutschland zu finden, die ein ähnliches Studium in Englisch anbietet, was mir sehr wichtig war. Aber ich habe jetzt eine passende gefunden.

Wann kommen Sie nach Iserlohn?

Ich komme schon am 5. August nach Iserlohn und werde dann sofort in die Halle gehen zum Trainieren, mir alles anschauen, um mich an die neue Umgebung zu gewöhnen, bevor die eigentliche Vorbereitung startet.

In Iserlohn tragen Sie das Trikot mit der Nummer Sechs. Haben Sie sich die Nummer ausgesucht, weil sie eine besondere Bedeutung für Sie hat?

Die Nummer trage ich in der Tat bereits seit meiner Jugendzeit. In Schwenningen wussten alle, dass ich es bin, der die Nummer Sechs trägt. Als ich angefangen habe, Basketball zu spielen, gab es hier einen Spieler der ersten Mannschaft, der eine Art Mentor für mich war. Und der trug eben die Nummer Sechs.

Gab es für Sie in Ihrer bisherigen Karriere einen besonderen Moment, den Sie nicht vergessen werden?

Das war sicherlich, als wir mit Tübingen 2017 in meinem letzten JBBL-Jahr das erste Mal in der Vereinsgeschichte das „Top Four“ erreicht haben.

Haben Sie ein sportliches Vorbild?

Ein sportliches Vorbild habe ich eigentlich nicht, da schon eher meinen Vater. Aber natürlich habe ich auch im Basketball den einen oder anderen Lieblingsspieler wie zum Beispiel ein Mike James mit seiner Kreativität, ein Stephen Curry mit seiner hochprozentigen Wurfquote oder ein LeBron James mit seiner Athletik.

Quelle: IKZ Online / Christoph Schulte

Foto: VG Mediastudio

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