Jonathan Almstedt im Interview mit Christoph Schulte vom IKZ
Wie und wann kam der erste Kontakt zu den Iserlohn Kangaroos zustande?
Jonathan Almstedt: Der erste Kontakt nach Iserlohn kam, wie das so ist, über meinen Agenten zustande, der mir erzählte, dass die Kangaroos Interesse daran hätten, mit mir zusammenzuarbeiten und mich gerne einladen würden, um mich näher kennenzulernen. Daraufhin war ich im Juni dann zum ersten Mal in Iserlohn und konnte mir ein eigenes Bild vor Ort machen.
Was hat Sie bewogen, sich für die Iserlohn Kangaroos zu entscheiden?
Am Ende waren die Gespräche mit Dennis Shirvan und Michael Dahmen ausschlaggebend dafür, mich für Iserlohn zu entscheiden. Sie haben mir sofort das Gefühl gegeben, dass sie sehr viel von mir halten und in mir Potenzial sehen, was noch ausgeschöpft werden kann. Zudem glaube ich, dass in Iserlohn die Mischung aus familiärem Umfeld, aber auch zugleich professionellen Strukturen gut zu mir passt, was am Ende für beide Parteien positiv ist.
Warum ist Ihr Wechsel nach Iserlohn für Sie kein sportlicher Rückschritt, obwohl die Kangaroos eine Klasse tiefer spielen?
Ich kann hier Spielzeit und somit Erfahrung sammeln und mich persönlich weiterentwickeln. Es ist einfach wichtig, selbst auf dem Feld zu stehen und Verantwortung zu übernehmen, um sich weiterzuentwickeln, sei es sportlich, aber auch charakterlich. Da ist der Schritt „zurück“ in die ProB zum jetzigen Zeitpunkt genau der richtige für mich.
Wo sehen Sie auf dem Spielfeld Ihre Stärken, in welchen Bereichen müssen Sie sich insbesondere noch verbessern?
Meine Stärken liegen wohl darin, dass ich sowohl in der Zone als auch an der Dreier-Linie gefährlich sein kann und somit große Gegenspieler auch mal aus der Zone und vom Korb wegziehen kann, nicht nur, um unbedingt selber zu scoren, sondern auch meinen Mitspielern Platz zu verschaffen, um zum Korb zu ziehen. Die eigenen Schwächen verrät man natürlich nur sehr ungern, aber ich glaube, in der kommenden Saison gilt es, ein paar Baustellen in der Defense zu beseitigen. Da bin ich mir aber sicher, dass ich mit Hilfe des Trainerteams an diesen arbeiten und mich im Laufe der Vorbereitung und Saison deutlich verbessern werde.
Wann kommen Sie nach Iserlohn bzw. wann sind die ersten Trainingseinheiten terminiert?
Ich werde wohl Anfang August nach Iserlohn kommen, da ich momentan noch ein studentisches Praktikum in Trier absolviere und ein bis zwei Klausuren zu schreiben habe. Der offizielle Trainingsstart ist auf Mitte August terminiert, aber davor werde ich sicherlich schon in der Halle zu finden sein.
Wann und wie sind Sie zum Basketballspielen gekommen?
2015 habe ich zum ersten Mal ein offizielles Basketballspiel im Verein absolviert. Davor habe ich elf Jahre beim Fußball im Tor gestanden, bevor ein Freund mich mit zum Vereinstraining genommen hat. Ich hatte zuvor bereits ein paar Mal in einem Just-For-Fun-Team mittrainiert und kannte daher die Basics wie Dribbeln oder einen Korbleger. Danach ging alles irgendwie relativ schnell über die Oberliga und Regionalliga in Saarlouis und vor drei Jahren dann die Try-Outs in Trier bis hin zu meinem ersten Profi-Vertrag. Geplant war das alles nicht, aber jetzt bin ich doch ganz froh, dass es so gekommen ist.
Was sind Ihre Hobbys und Berufswünsche nach Ihrer Profikarriere?
Neben dem professionellen Basketball bleibt leider gar nicht so viel freie Zeit, vor allem nicht, wenn man nebenbei noch studiert. Aber ich höre sehr gerne Musik oder treffe mich mit Freunden oder Teamkollegen auf einen Kaffee oder Tee oder zum gemeinsamen Essen. Außerdem interessiere ich mich für alle möglichen Sportarten und bleibe da gerne auf dem laufenden. Was genau ich nach der Sportkarriere machen will, weiß ich noch nicht genau. Mein Studium der Angewandten Geografie beschäftigt sich viel mit Nachhaltigkeit in allen möglichen Bereichen, vielleicht gibt es da eine Möglichkeit, dies mit Sport zu verbinden.
Hat Ihre Trikotnummer 13 eine besondere Bedeutung für Sie?
Die 13 ist die Lieblingszahl meines Vaters, deshalb habe ich sie damals gewählt und selbst Gefallen an ihr gefunden. Irgendwie ist es auch eine Art, mich zu bedanken, denn ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre das alles nicht möglich.
Kommen Sie alleine nach Iserlohn?
Ja, ich werde alleine nach Iserlohn ziehen. Meine Freundin ist gerade beruflich nach München gezogen. Die Entfernung wird eine Herausforderung, aber wir hatten uns gesagt, dass dies momentan keinen Einfluss auf die sportliche Entscheidung haben soll.
Was war für Sie Ihr größtes Karriere-Highlight?
Mein größtes persönliches Highlight war sicherlich in meiner ersten Profisaison das Auswärtsspiel gegen die PSK Lions Karlsruhe als ich sechs von sechs Dreiern getroffen habe und am Ende eine Wurfquote von 100 Prozent auf dem Spielbogen stand. Ein weiteres Highlight, das ich nicht missen möchte, war 2022 die Play-off-Serie gegen die Giants Leverkusen. Auch wenn wir sie am Ende verloren haben, war das eine unglaubliche Erfahrung!
Wie haben Sie die Off-Season bzw. den Sommer verbracht?
Ich mache den Sommer über ein Praktikum und habe für Klausuren gelernt. Richtiger Urlaub ist schon länger nicht mehr drin gewesen, da das Sommersemester genau in die Off-Season fällt und die Saisonvorbereitung beginnt, wenn die Semesterferien beginnen. Dennoch habe ich mit der Familie kurz meinen Bruder in Berlin besucht und ansonsten versucht, so viel Zeit wie möglich mit meiner Freundin zu verbringen. Gleichzeitig habe ich in der Phase viel Zeit im Fitnessraum verbracht, um mich fit zu halten. Sobald das Praktikum vorbei ist, gilt es dann auch wieder in der Halle voll anzugreifen.
Pressemitteilung IKZ | Foto: Iserlohn Kangaroos
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