IKZ: Die Abschlusstabelle in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord weist 22 Punkte aus 22 Spielen für die Iserlohn Kangaroos aus, doch welchen Platz sie damit belegen, wissen sie noch nicht. Das hängt vom Ausgang des Nachholspiels zwischen Stahnsdorf und Sandersdorf ab, und erst danach ist klar, ob am Wochenende der Start in die Play-offs von Platz sieben oder acht aus erfolgen kann. Vor der entscheidenden Saisonphase gibt es also einige Unwägbarkeiten. Über diese, über den Verlauf der Hauptrunde und über die Perspektiven in den kommenden Wochen sprachen wir mit Geschäftsführer und Manager Michael Dahmen.
Elf Spiege und elf Niederlagen bedeuten Mittelmaß. Gibt dieses Abschneiden den Saisonverlauf der Kangaroos wieder?
Ich sehe uns nicht als mittelmäßige Mannschaft, auch wenn wir eigentlich zumindest Vierter werden wollten. Aber die Plätze zwei bis acht sind eng beisammen, und so gesehen haben wir unser Ziel nur ziemlich knapp verpasst.
Woran hat es gelegen?
In diesem Jahr ist ziemlich viel Unglück zusammengekommen. Es gab Spielausfälle, für die wir nichts konnten, wir sind immer wieder aus dem Rhythmus gekommen und mussten am Ende fünf Spiele in 14 Tagen austragen. Das war schon hart. Und dass wichtige Leistungsträger zeitgleich wegen Corona ausgefallen sind, hat sich natürlich auch bemerkbar gemacht. Daher bin ich unter dem Strich mit dem Abschneiden sehr zufrieden.
Man fragt sich aber immer, was hätte besser laufen können, wenn man sein Ziel verpasst. Was fällt Ihnen dazu ein?
Wir haben Punkte in Spielen liegen gelassen, in denen wir die bessere Mannschaft waren. Wenn einzelne Leitfiguren fehlen, können andere noch nicht in die Bresche springen, dazu sind einige Jungs zu zurückhaltend und zu lieb. Drei Siege mehr wären möglich gewesen.
Losgelöst von den Ergebnissen: Wie bewerten Sie die Entwicklung der Mannschaft?
Manche Fortschritte haben sich nicht in den Resultaten niedergeschlagen. Aber ich sehe eine Entwicklung der Mannschaft über die Saison hinweg, die mich ebenso zufrieden stimmt wie die Arbeit unseres Trainers Dennis Shirvan.
Am Wochenende beginnen die Play-offs, aber die Kangaroos kennen ihren Gegner noch nicht. Wie problematisch ist das?
Ich bin nicht einverstanden mit der Vorgehensweise der Liga. Im letzten Jahr wurden Spiele nicht nachgeholt, ansonsten hätten wir Sechster werden können. Jetzt wird nachgeholt, und wir hängen ebenso wie die anderen betroffenen Vereine in der Luft. Normalerweise analysiert man jetzt den kommenden Gegner, und die Mannschaft macht sich die ganze Woche mit dessen System vertraut. Das ist aktuell noch nicht gar möglich. Wenn wir am Sonntag in Dresden antreten sollten, müssen Anreise und Übernachtung geplant sein, aber derzeit können wir noch gar nicht fest buchen. Das ist alles schon sehr unbefriedigend.
Mal unabhängig davon, ob es am Samstag in Koblenz oder am Sonntag in Dresden losgeht: Wie sehen Sie die Mannschaft für die Play-offs aufgestellt?
Wenn alle fit sind, habe ich ein gutes Gefühl, und ich hoffe natürlich, dass Tidjan Keita seine Leistenbeschwerden bis zum Wochenende überwunden hat. Die Mannschaft ist heiß, sie hat vor keinem der beiden möglichen Gegner Angst. Natürlich wäre es eine Herkulesaufgabe, die Dresdner auszuschalten, denn die haben in den letzten beiden Jahren nur jeweils drei oder vier Hauptrundenspiele verloren. Aber ich sehe uns nicht chancenlos, auch wenn mir Koblenz lieber wäre. Die sind besser auszurechnen.
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von Willy Schweer