Der neue Chefcoach Dennis Shirvan erläutert seine Ziele mit den Iserlohn Kangaroos
Bei den ProB-Basketballern der Iserlohn Kangaroos ist eine zentrale Weichenstellung für die kommende Spielzeit erfolgt. Dennis Shirvan (37), erst Co-Trainer, dann Interimstrainer nach der Trennung von Stephan Völkel, wird künftig als Chefcoach fungieren. Er hat seine Firma neu strukturiert, um den nötigen Freiraum für diese Arbeit zu gewinnen. Wie er sich diese vorstellt und welche Ziele er verfolgt, erläuterte er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Andeutungen zum Ende der letzten Saison ließen bereits auf die nun gefundene Lösung schließen, aber ungewöhnlich ist in diesem schnelllebigen Geschäft, dass ein Drei-Jahres-Vertrag abgeschlossen wurde. Wie kam es dazu?
Einige Leute in meinem Umfeld haben gleich gefragt, wie ich einen solchen Vertrag rausholen konnte. Michael Dahmen und ich haben uns gut verstanden, unsere Vorstellungen decken sich.
Können Sie diese Vorstellungen einmal kurz umschreiben?
Ich kenne die Zeiten, als ich für Iserlohn gespielt habe und gegen Iserlohn. Für einen Gegner war es unangenehm, am Hemberg antreten zu müssen. Und das soll wieder so sein, diese Mentalität möchte ich vermitteln. Mir geht es um schnellen, vom kämpferischen Element und von der Leidenschaft geprägten Basketball. Wir wollen attraktiv spielen, schnell in der Offensive und aggressiv in der Defensive. Darüber hinaus wollen wir mehr junge Spieler herausbringen, die in Zukunft auch eine Rolle als Leistungsträger einnehmen können. Wir wollen ein Standort sein, an dem junge Spieler sich wohlfühlen und wo sie den nächsten Schritt machen können.
Wenn man auf die letzte Serie zurückblendet: Was hätte Sie anders gemacht, wenn Sie von Beginn an verantwortlich gewesen wären?
Das ist eine fiese Frage. Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Ich will ein Trainer sein, der für seine Spieler da ist. Dabei geht es auch um Psychologie. Grundsätzlich rede ich lieber über die positiven als über die negativen Dinge.
Kann man aus der Tatsache , dass Sie für drei Jahre unterschrieben haben, auch ableiten, dass ein Drei-Jahres-Plan des Vereins damit verbunden ist?
Das erste Angebot war anders gestrickt. Aber meine Idee war es, hier langfristig etwas aufzubauen. Wir haben uns oft getroffen, und es liefen auch parallel die Gespräche mit den Spielern. Es kam ein positives Feedback von den Jungs, die genau diesen Weg mitgehen wollen. Irgendwann passte alles zusammen, und der Deckel war auf dem Topf.
Foto: Michael May