Der Basketball boomt in Iserlohn und Umgebung. Mit zahlreichen Aktionen in den Grund- und weiterführenden Schulen im Märkischen Kreis sowie ihren Nachwuchsteams haben die Kangaroos eine Euphorie bei vielen Kids ausgelöst, gleichzeitig aber auch die Probleme erkannt, die bei den Youngstern die Freude und den Spaß an der Bewegung bisweilen ausbremsen. Für viele Kids ist der Ball zu schwer, der Korb zu hoch und das Regelwerk zu kompliziert. Der Deutsche Basketball-Bund (DBB) hat dies längst verstanden und deshalb u.a. auf dem Deutschen Städtetag neue Regeln mit höhenverstellbaren Körben für den Mini- und Kinderbasketball vorgestellt, die ab der Saison 2019/2020 für den Vereins- und Schulsport greifen sollen.
Vor Beginn der Sommerferien haben die Iserlohn Kangaroos deshalb im Medienraum der Matthias-Grothe-Halle zu einem „Runden Tisch“ geladen. Mit Vertretern der Stadt, dem DBB, dem WBV, den Partnerschulen sowie des Schul- und Sportausschusses Märkischer Kreis wurde nach einem gemeinsamen Konsens im Sinne der Kinder gesucht, wie man die neuen Anleitungen des DBB Step-by-Step umsetzen kann. Denn die Lust am Basketball schwindet, wenn das Ziel doppelt so hoch ist wie man selbst.
Tim Brentjes, beim DBB unter anderem für Jugend- und Schulsport zuständig, verdeutlichte als Gastreferent, wie wichtig höhenverstellbare Körbe für den Nachwuchs seien. So können Technik und Bewegungsausführungen besser geschult werden. Außerdem bleiben Belastung und Beanspruchung kindgemäß. „Fast europaweit gibt es schon die Möglichkeit, auf niedrige Körbe zu spielen, in Deutschland fehlt noch die flächendeckende Umsetzung.“ Auch auf das vereinfachte Regelwerk wies Brentjes hin.
Damit will man die Sportart Basketball für mehr Kinder und früher erreichbar machen. Gleichzeitig werden das Selbstwertgefühl und die Motivation durch vermehrte Erfolgserlebnisse positiv beeinflusst, technisch-taktische Handlungen sowie motorisches Lernen gefördert. „In erster Linie geht es darum, Kinder in Bewegung zu bringen“, erläuterte Zlata Dahmen, Jugendkoordinatorin bei den Kangaroos: „In anderen Sportarten wurden deshalb Tore oder Bälle verkleinert, in Rahmen dessen hat auch der Basketball begonnen, umzudenken.“
Und sie weiß, wovon sie redet. Seit fast 2 Jahrzehnten leisten die Kangaroos bereits strukturierte und intensive Schularbeit, setzen dabei stets neue Akzente und locken durch ihre Schul-AG‘s den Nachwuchs in die Halle. „Mittlerweile“, so die Jugendkoordinatorin, „bedienen wir mit unseren verschiedenen Aktionen bis zu 2000 Kinder im Jahr.“ Der Aufbau der Ballschule und die Gründung eines U6-Teams habe zusätzlich das Interesse gesteigert. „Die AG’s sind bis zu zwanzig Kindern rappelvoll.“ Zwei AG‘s haben wir z.B. an der Grundschule Bömberg, die einzige Bildungsstätte, die inzwischen über absenkbare Körbe verfügt. „Die Kids sowie die LehrerInnen dort sind total happy.“ Dass sich diese Investition auszahlt, zeigen auch die Leistungen der Kinder. Alle Veranstaltungen in diesem Jahre wie beispielsweise die Kreismeisterschaft oder die vereinseigenen Turniere der Kangaroos hat die Bömberg-Schule überall siegreich gestaltet. „Daran sieht man, wie sich die Motivation sowie die spielerische Art und Weise der Kinder, mit dem Basketball umzugehen, ändert, wenn die Mittel durch einen leichteren Ball und einen absenkbaren Korb umgestaltet werden. Es geht nicht um Sieg oder Niederlage, sondern dass die Kids mit Freude und Spaß in Bewegung sind.“ ergänzt Martin Miethling, ebenfalls Jugendkoordinator bei den Basketballern in Iserlohn.
Und dies möchten die Kangaroos im Sinne der Kinder und im Zuge der neuen Mini-Regeln an allen anderen Schulen schrittweise umsetzen.
Stefan Höll, Schulleiter der Grundschule Hennen : „Der erste Schritt im Schulsport in Iserlohn ist jetzt getan. Nun geht es an den Iserlohner Schulen darum, für eine entsprechende Ausstattung zu sorgen und die Sportfachkräfte für das Thema zu sensibilisieren und den Leitfaden des DBB, der viele spielerische Tipps enthält, zur Umsetzung im Sportunterricht zu bringen.“
Die Teilnehmer des „Runden Tisches“ waren sich am Ende einig, dass die Aktion „Körbe runter“ und die neuen DBB-Anleitungen im Schulsport zur Umsetzung kommen müssen, nachdem Zlata Dahmen alle Regeln, die beim MEDICE-Cup und bei der Märkischen Bank Grundschulliga angewendet werden, noch einmal allgemein verständlich dargelegt hatte.
Problematisch wird angesichts leerer städtischer Kassen die Finanzierung, um die Hallen mit von 3,05 auf 2,60 Meter absenkbaren Körben auszustatten. Die Anschaffung weiterer mobiler Körbe sei nicht sinnvoll, weil immer zwei Personen erforderlich sind, um sie aufzubauen. Außerdem mangelt es in den Halle an Lagermöglichkeiten.
„Aber man muss sich irgendwann auf den Weg machen“, befand Sonja Marold, Beraterin für den Schulsport im Märkischen Kreis und lobte die Ansätze, um das Basketballspiel für die „Kleinen“ zu vereinfachen und mehr Anreize zu schaffen.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Teilnehmern für den wichtigen Austausch bedanken!
Foto: Trettin
Pressemitteilung der Iserlohn Kangaroos
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