Iserlohn Kangaroos – MTV Herzöge Wolfenbüttel 81:80 (12:10/37:32/54:56).
Was für ein furioses Finale in der Hemberghalle. 2,9 Sekunden standen noch auf der Hallenuhr, als der Ball per Einwurf zu Terrell Harris gelangte. Und der bis dato überragende Akteur in der Halle sah die Lücke in der Wolfenbütteler Defensive, tauchte unter dem Korb hindurch und zauberte den Ball an den langen Armen von MTV-Center Khalil Kelley vorbei mit der Schlusssirene in den Korb zum fünften Heimsieg der Iserlohner beim fünften Heimauftritt.
Der war kurz zuvor bereits in ganz weite Ferne gerückt, als eben jener Kelley mit seinem Korb zum 79:80 drei Sekunden vor dem Ende für eine kurze Schockstarre bei den 700 Zuschauern gesorgt hatte. Doch nach einer Auszeit von Kangaroos-Coach Matthias Grothe nutzten die Gastgeber aber schließlich doch ihre minimale Chance zum Sieg.
Bis dahin hatten die Fans eine sehr ausgeglichene und schwer umkämpfte Partie gesehen, in der das spielerische Element nicht immer im Vordergrund stand. Das deutete sich schon im ersten Viertel an, in dem nur 22 Punkte zu notieren waren. Im zweiten Durchgang wurde es erst nach dem 24:22 (17.) flüssiger. Vor allem Harris trug mit seinen Aktionen jetzt das Spiel der Hausherren, legte zum 32:24 vor (20.). Doch Wolfenbüttel hatte an diesem Abend eine Option, die Coach Grothe überhaupt nicht auf dem Zettel hatte: Die Dreier. Dem bislang zweitschwächsten Team der Liga in dieser Sparte glückte mit zehn Treffern bei 21 Versuche aus der Distanz eine Traumquote.
Und genau damit setzten sie den Kangaroos zu. Zum Führungswechsel (49:54/28.) nach der Pause trugen gleich vier erfolgreiche Versuche bei. Jetzt hielten vor allem Yannick Opitz und Sören Fritze die Gastgeber offensiv im Spiel. Letzterer war es auch, der beim 62:60 (33.) wieder für eine Iserlohner Führung sorgte. Doch die hielt nicht lange, weil Demetrius Ward und Marius Pöschel auch weiterhin aus der Bedrängnis Dreier nach Belieben trafen. Pöschel sorgte nach einer 76:70-Führung der Kangaroos 96 Sekunden vor dem Ende auch wieder für den Gleichstand. Danach traf Harris nur einen Freiwurf, und Kelley gelang das 77:78. Noch einmal sorgten beide Akteure für Führungswechsel, doch dann hatte Harris seinen großen Auftritt und krönte seine Galavorstellung mit dem 81:80.
Iserlohns Coach Matthias Grothe sagte nach der Partie: „Vielleicht hätte ich vor dem Spiel nicht so intensiv darauf hinweisen sollen, dass Wolfenbüttel von der Dreierlinie nicht so gut trifft. Es war das erwartet schwere Spiel, das wir am Ende glücklich, aber nicht unverdient gewonnen haben. Ich freue mich für Terrell, dass er so ein Riesenspiel gemacht hat.“
Gästecoach Ralf Rehberger stellte fest: „So zu verlieren ist bitter, aber ein Spiel dauert 40 Minuten. Es war ein tolles Spiel in toller Atmosphäre.“
Kangaroos: Kone (13), R. Dahmen (6), Schwarz (0), J. Dahmen (2), Krumme (-), Bredt (0), Harris (30), Reuter (8), Giddens (4), Opitz (8), Fritze (10).
Herzöge: Ebert (7), Ward (17), Pöschel (14), Bilski (4), Mpacko (0), Kelley (22), Westerhaus (-), Lagerpusch (2), Wessels (11), Mahfouz (3).
Pressemitteilung Iserlohn Kangaroos