Bei den Fraport Skyliners Juniors hat es die Iserlohn Kangaroos zum ersten Mal erwischt. Am fünften Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProB kassierte das Team von Headcoach Dragan Torbica die erste Niederlage nach zuvor vier Siegen in Serie. Nach Verlängerung setzte sich das Frankfurter Farmteam mit 93:83 (21:24, 18:18, 18:28, 23:10, 10:3) gegen die Kangaroos durch. Dabei lief über weite Strecken eigentlich alles nach dem Geschmack der Waldstädter.
Drei Viertel lang haben die Iserlohn Kangaroos das Spiel in der Basketball City Mainhattan im Griff gehabt. Der Ball lief gut, die Intensität in der Verteidigung war hoch. Und mit Julian Scott hatten die Kangaroos einen Spieler in ihren Reihen, der von den Hausherren nicht kontrolliert werden konnte. Sowohl Tobias Jahn als auch Armin Trtovac hatten massive Probleme mit dem Iserlohner Big Man.
„In der ersten Halbzeit haben wir den Ball sehr gut bewegt, haben uns immer wieder gute Würfe erarbeitet“, sagte Kangaroos-Manager Michael Dahmen.
Das einzige, was die Iserlohner verpassten war, sich deutlicher abzusetzen. Das wiederum gelang ihnen schließlich im dritten Viertel, sodass vor den vermeintlich finalen zehn Minuten ein recht komfortables 13-Punkte-Polster auf der Habenseite der Kangaroos stand. „Zu dem Zeitpunkt habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, dass wir das Spiel eventuell verlieren könnten“, so Dahmen. Eigentlich lief für die Kangaroos alles nach Plan. Aber eben nur eigentlich.
Denn mit Beginn des Schlussabschnitts stellten die Fraport Skyliners Juniors auf eine aggressive Ganzfeld-Verteidigung um. Und diese brachte die Kangaroos aus dem Konzept. Frankfurt bekam mehr und mehr Oberwasser – und gerade in dieser Phase kassierten Donte Nicholas (36.) und Gabriel de Oliveira (37.) ihr jeweils fünftes Foul. Diese Tatsache trug zusätzlich nicht dazu bei, dass mehr Ruhe ins Spiel der Gäste kommen sollte. Frankfurt verkürzte durch Garai Zeeb (23 Punkte, 7 Assists) und Richard Freudenberg (8) auf 77:78 (37.). Zeeb war es auch, der das Spiel schließlich mit einem versenkten Dreier in die Verlängerung schickte (80:80, 39.).
Und in der Verlängerung schafften es die Kangaroos nicht mehr, das Momentum der Gastgeber zu brechen. Nur drei Zähler gelangen den Kangaroos in der Overtime. Frankfurt nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich den ersten Heimsieg der laufenden Saison. Knackpunkte im Spiel der Kangaroos waren vor allem die Turnover (21) und das schwache Ausboxen beim Defensivrebound. Insgesamt gestatteten die Kangaroos den Frankfurtern 16 Offensivrebounds – und damit zweite oder sogar dritte Wurfchancen. Das wiederum schlägt sich auch in der Gesamtbilanz nieder. Die Fraport Skyliners Juniors (73) warfen fast 20 Mal mehr auf den Iserlohner Korb, als es die Kangaroos (55) auf der Gegenseite taten. (Gamestats)
„Leider haben wir ein Spiel, das wir hätten gewinnen können, noch aus der Hand gegeben. Am Ende waren Kleinigkeiten entscheidend. Aber wir haben drei Viertel wirklich ordentlich gespielt. Dieses Wissen nehmen wir ebenso mit, wie das Wissen, dass wir weiter an unseren Schwächen arbeiten müssen“, sagt Kangaroos-Coach Dragan Torbica.
Und Dahmen ergänzt: „In jedem Spiel gibt es Dinge und Momente, die du nicht beeinflussen kannst. Aber die Dinge, die wir beeinflussen können, müssen wir besser umsetzen.“
Team & Punkte
Sören Fritze (18/1), Gabriel de Oliveira (7), Simon Kutzschmar (3/1), Sharik Aboubakar, Joshua Dahmen (3), Erik Krumme, Julian Scott (24), Donte Nicholas (10/1), Nikita Khartchenkov (12/2), Viktor Ziring, Ruben Dahmen (5/1), Deion Giddens (1)
Pressemitteilung der Iserlohn Kangaroos, 22. Oktober 2017 | Foto: Daniela Fett/Iserlohn Kangaroos