Bei der 70:75-Niederlage der Iserlohn Kangaroos gegen die BSW Sixers sah man ein bekanntes Gesicht in der Matthias-Grothe-Halle, das die erfolgreiche Kangaroos-Geschichte bis vor wenigen Jahren noch selbst entscheidend mitgeschrieben hatte. Kristof Schwarz, von 2011 bis 2019 bei den Iserlohnern aktiv und langjähriger Kapitän des Teams, weilt für 14 Tage zum Familienbesuch in Deutschland und ließ es sich dabei nicht nehmen, an seiner ehemaligen sportlichen Wirkungsstätte vorbeizuschauen.
„Als ich in die Halle kam und die Jungs beim Aufwärmen beobachtet habe, hat es sofort wieder gekribbelt“, schmunzelt Schwarz, der natürlich genau weiß, dass ein sportliches Comeback für ihn völlig unrealistisch ist. „Trotz der Niederlage war es ein richtig schöner Abend für mich. Es war toll, all die bekannten Gesichter wiederzusehen.“ Man höre ja immer wieder von der Kangaroos-Familie. „Aber da ist tatsächlich etwas dran.“
Aus dem jetzigen Kangaroos-Kader steht Kristof Schwarz noch mit Ruben und Joshua Dahmen sowie Iserlohns Physiotherapeut Jens Rowedder im regelmäßigen Austausch. „Ansonsten verfolge ich die Spiele der Kangaroos auch in Amerika, falls es mir zeitlich möglich ist, im Live-Ticker oder schaue wenigstens anschließend nach den Ergebnissen und Statistiken“, zeigt sich Schwarz immer noch sehr verbunden mit dem Verein, bei dem sein Trikot seit dem Ende seiner aktiven Karriere unter der Hallendecke hängt.
Nachdem Kristof Schwarz im Jahr 2019 seine Basketballschuhe an den berühmten Nagel gehängt hatte, zog es ihn beruflich bedingt mit seiner Frau Nathalie über den „großen Teich“.
In Atlanta/Georgia fanden die beiden einen neuen Lebensmittelpunkt, Kristof übernahm dort die Leitung der US-Tochtergesellschaft von Blanke Systems. Das Iserlohner Unternehmen gehört seit langem zu den Sponsoren der Kangaroos. Die Anfangszeit war ziemlich turbulent. Ein Haus musste gesucht, ein Auto gekauft und ein Handy-Vertrag abgeschlossen werden – was übrigens für Ausländer in den USA deutlich schwieriger sei als in Deutschland. Hinzu kam die Schwangerschaft seiner Frau und zu allem Überfluss dann auch noch die Corona-Pandemie mit dem folgenden Lockdown. „Das alles war schon eine große Herausforderung für uns“, sagt Kris Schwarz. „Doch inzwischen haben wir uns gut eingelebt, fühlen uns wohl und sind einfach glücklich.“
Dazu beigetragen habe natürlich auch die Geburt des inzwischen zweieinhalb Jahre alten Töchterchens Mila. Insbesondere durch sportliche Aktivitäten habe man sich inzwischen auch einen echten Freundeskreis aufgebaut. „Wir besuchen immer täglich vor der Arbeit um 5.30 Uhr ein Gruppen-Workout mit vier bis acht Teilnehmern und Coach, das man vielleicht am besten mit dem auch in Deutschland bekannten Crosstraining vergleichen kann“, berichtet Schwarz. Auch könne man ihn ab und an auf der Driving Range beim Golfen antreffen. „Einen Basketball werfe ich hingegen nur noch selten und wenn, dann auf einem Freicourt“.
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