Die schwül-warme Luft steht an diesem Abend regelrecht in der Matthias-Grothe-Halle – trotz geöffneter Türen. Sicherlich keine optimalen Bedingungen, um sich extremen körperlichen Belastungen aussetzen zu wollen. Doch die Stimmung ist prima bei der kleinen, sechsköpfigen Sportlergruppe, die gerade einen bestimmten Spielzug immer und immer wieder trainiert. Schließlich locken als Ziel möglichst viele Einsätze in der kommenden Spielzeit im ProB-Team der Iserlohn Kangaroos.
Headcoach Dennis Shirvan leitet zusammen mit Toni Prostran bereits seit mehreren Wochen das spezielle Individualtraining für die vier Perspektivspieler David Pavljak, Julius Treichel, Felix Kwast und Linus Trettin, die fester Bestandteil des ProB-Kaders der Kangaroos werden sollen.
„Für die Jungs stehen jeden Tag zwei harte, intensive Trainingseinheiten auf dem Plan“, erläutert Dennis Shirvan. „Vormittags geht es meist zum Athletik- und Ausdauertraining ins benachbarte Hemberg-Leichtathletik-Stadion, abends stehen dann noch einmal 90 Minuten in der Halle mit basketballspezifischen Übungen auf dem Programm.“ Meist kümmert sich dabei Routinier Toni Prostran um die drei Guards David Pavljak, Felix Kwast und Linus Trettin. „Dabei geht es um die Verbesserung des individuellen Ball-Handlings, konzentrierte Abschlüsse oder auch die richtige Entscheidungsfindung in verschiedenen Spielsituationen“, erläutert „der General“ im Kangaroos-Team.
Und Dennis Shirvan ergänzt: „Die jungen Spieler sollen auch verschiedene Taktikvarianten wie die aggressive Ganzfeld-Presse oder das blitzschnelle Umschalten von der Defense zum Fastbreak immer mehr verinnerlichen.“
Er selbst kümmert sich an diesem Abend speziell um Center Julius Treichel. „Bei Julius bildet momentan seine Fußarbeit einen Trainingsschwerpunkt, da wir in der kommenden Saison noch schneller spielen wollen. Außerdem arbeiten wir an seinem Körper, wo er noch ein wenig zulegen muss, um auf ProB-Niveau mithalten zu können.“ Doch gleichzeitig lobt der Kangaroos-Headcoach seinen Schützling genauso wie die anderen drei Youngsters. „Alle hängen sich bei jedem Training voll rein. Man sieht ihnen den unbedingten Willen an sich zu verbessern und in der Tat haben alle in den vergangenen Wochen bereits große Fortschritte erzielt.“
Ganz wichtig sei, dass bei jeder noch so hohen Trainingsintensität alle mit Spaß bei der Sache seien. „Ich habe es noch nicht häufig erlebt, dass Spieler bereits am Sonntag nachfragen, ob sie denn vielleicht schon mal den Trainingsplan für die kommende Woche bekommen könnten“, schmunzelt Shirvan. „Bei dem Quartett ist das aber regelmäßig der Fall.
Den Abschluss jeder Trainingseinheit – laut Iserlohns Headcoach „zum Runterkommen“ – bilden dann noch Korbwürfe. „Da kommen die Jungs durchschnittlich schon auf 1000 Würfe pro Woche“, so, Shirvan mit einem Schmunzeln, um aber im nächsten Moment zu betonen, „das ist aber dann auch kein lustiges ,Spaßwerfen’, sondern alle Würfe werden von uns protokolliert und analysiert, um auch hier eine stetige Verbesserung zu erzielen.“
Ein weiteres dickes Lob hat Dennis Shirvan auch für seinen „Co.“ parat. „Die Zusammenarbeit mit Toni macht auch mir unheimlich viel Spaß. Er und ich liegen mit unseren Vorstellungen der Trainingsgestaltung auf derselben Wellenlinie. Und dass Toni mit seiner großen Erfahrung gerade jungen Spielern zu Fortschritten in ihrer Entwicklung verhelfen kann, ist ja bekannt.“
In der vergangenen Woche hatten die Perspektivspieler und ihr Trainer-Duo die Matthias-Grothe-Halle noch exklusiv für sich. Doch das wird sich in den nächsten Tagen sicherlich ändern. „Ab diesem Wochenende erwarten wir auch unsere Neuzugänge nach und nach in Iserlohn“, freut sich Dennis Shirvan. „Und ich bin zuversichtlich, dass sich alle bereits fit und in einer guten Form zum Trainingsauftakt am 22. August präsentieren.“
Er habe gehört, dass sich alle auch in der Off-Season an die ausgegebenen Trainingspläne gehalten hätten oder wie Emil Loch, Samuel Mpacko, Ben Uzoma oder Marko Boksic bei diversen 3×3-Turnieren im Einsatz gewesen wären, hatte Dennis Shirvan abschließend noch eine positive Nachricht zu vermelden.
Quelle (Text & Foto): IKZ/Christoph Schulte