IKZ: Iserlohn. Jens Rowedder und Dennis Konrad-Werner kümmern sich nicht nur um die Athletik der Basketballprofis.
In der Off-Season, wie die Sportler gern die Zeit zwischen Saisonende und Beginn der neuen Vorbereitung bezeichnen, kommen die beiden nur auf Bestellung. Wobei ihre Einsätze in diesen Wochen stets etwas Schweißtreibendes und Kraftraubendes an sich haben. Dennis Konrad-Werner und Jens Rowedder, beide 39, sind die Physiotherapeuten und Athletiktrainer der Iserlohn Kangaroos und in dieser Eigenschaft prädestiniert dafür, die ProB-Basketballer aus der Komfortzone zu holen.
Am Mittwoch schauten die beiden am Hemberg vorbei, und die Leitung der Athletikeinheit über nahm Konrad-Werner. Seilchenspringen besitzt dabei stets einen hohen Stellenwert, ein Sieben-Minuten-Workout leitete auch diesmal den Trainingsabend ein. „Seit wir viel mit dem Seilchen arbeiten, haben wir deutlich weniger Sprunggelenkverletzungen“, erklärt der Trainer. Ein Kraftzirkel forderte die Basketballer im Anschluss, die wie gewohnt gewissenhaft ihr Pensum absolvierten. Natürlich haben auch sie lieber den Ball in der Hand und werfen auf den Korb, doch über die Notwendigkeit dieser Extraschichten muss nicht diskutiert werden.
Zwei Freunde, die gern zusammenarbeiten
„Nach meiner Erfahrung sind Basketballer eher bereit, an ihrer körperlichen Entwicklung zu arbeiten als etwas Fußballer oder Handballer“, sagt Jens Rowedder. Schließlich hat er in diesen Sportarten Erfahrung gesammelt beim Wuppertaler SV und bei Eintracht Hagen. Zum Basketball kam er über den so früh verstorbenen Matthias Grothe, den er lange bei den Kangaroos begleitete und dem er auch folgte, als dieser bei Phoenix Hagen unterschrieb. Und damit kam Dennis Konrad-Werner ins Spiel, um die Vakanz in Iserlohn zu beheben. Eine logische Wahl, schließlich kennen sich die beiden seit Kindesbeinen, sind seither befreundet und seit 2018 auch beruflich verbandelt. „Therapie nach Maß“ heißt die Firma, unter deren Dach sie in getrennten Praxen in Iserlohn und Dröschede arbeiten. Und seit drei Jahren kümmern sie sich auch gemeinsam um die Kangaroos.
Dennis Konrad-Werner hatte eigentlich andere Pläne und wollte keine Mannschaft mehr betreuen. Der langjährige Fußballer, der im übrigen einst in der Oestricher D-Jugend mit dem Kollegen Rowedder kickte, stand bei den Sportfreunden Oliver Ruhnert in dessen letzten Amtsjahren bei den Oberligafußballern zur Seite. „Da gab es schon stressige Phasen, denn ich habe eine Weile die Kegel-Nationalmannschaft betreut. Freitags noch Training in Oestrich, samstags dann die Lehrgänge in Saarbrücken und sonntags pünktlich wieder zum Spiel in Oestrich.“
DKW, wie er bei den Kangaroos genannt wird, hat in der Vergangenheit schon bei vielen Vereinen ausgeholfen, wenn dringend ein Physiotherapeut gebraucht wurde. „Man kennt sich schließlich,“ sagt der Ex-Fußballer, der bis vor fünf Jahren noch selbst aktiv war. Bei den Kangaroos ist er seinen Prinzipien untreu geworden und wieder zum Teil einer Mannschaft geworden. Und dabei fühlte er sich nach eigenem Bekunden ausgesprochen wohl. Jens Rowedder kann auf eine längere Basketballerfahrung zurückblicken und zeigt sich beeindruckt, wie viel athletischer der Sport in den letzten Jahren geworden ist. „Länge allein reicht nicht mehr.“
Foto und Bericht : Willy Schweer
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