Der IKZ hat dazu einen tollen Bericht verfasst:
Jürgen Reinecke denkt gerne an seine sportlichen Highlights. Kern-Kompetenz war Speerwerfen.
Seine größten Erfolge feierte er definitiv in der Leichtathletik. 1969 wuchtete Jürgen Reinecke im Trikot des TuS Iserlohn in Herford im Rahmen der westfälischen Mehrkampfmeisterschaften den Speer auf sagenhafte 76,75 Meter. Dass er mit seiner Mannschaft, zu der sein Bruder Günther und Jochen Funke gehörten, den Titel gewann, konnte nicht überraschen, und ebenfalls nicht, dass dieser Westfalenrekord etliche Jahre Bestand hatte.
Dass er sich heute im Vorfeld seines 80. Geburtstages noch an viele Details erinnert, bestätigt den sportlichen Fokus auch aus seiner Sicht. Jürgen Reinecke ist in sportlicher Hinsicht ohnehin ein wandelndes Lexikon. Namen, Daten, Wettkämpfe sprudeln aus ihm heraus, wenn das Gespräch dieses Thema erreicht. Reinecke ist einer jener seltenen Aktiven, die eine Sportart stets mit voller Hingabe betrieben haben und nicht lange auf den Erfolg warten mussten.
Hallmann und Westebbe erkannten das Talent
Das war schon in der Jugendzeit an der Friedrichstraße so, als ältere Jugendliche Waldläufe veranstalteten, bei denen Reinecke zunächst nicht mitmachen durfte. Später setzte er sich mit seinen Freunden darüber hinweg und heizte den Älteren kräftig ein. Jürgen Westebbe vom CVJM und Bruno Hallmann vom Skiklub erkannten Reineckes Basketball-Talent. Anfangs wurde Korbball gespielt, später mit Hilfe der Skisportler Basketball.
Natürlich mischte Jürgen Reinecke auch beim nordischen Skisport mit und verbuchte 1963 den zweiten Platz bei den Westdeutschen Meisterschaften im Skilanglauf. Als „Flachländer“ landete er bei der DM im 150er Feld auf Rang 75. Im Grunde blieb er aber stets Leichtathlet. Mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Günther und Jochen Funke, zu dem er heute noch Kontakt hat, setzte er Maßstäbe.
„Wir haben uns vieles selbst beigebracht und vermutlich auch vieles falsch gemacht“, räumte Jürgen Reinecke ein, stellt aber fest. „Ich würde alles wieder genauso machen.“ Damit meint er auch die Gründung der Basketball-Abteilung beim TuS Iserlohn 1968. Mit Unterstützung von Werner Ettemeyer schloss man sich den Turnern an. Bis in die Oberliga schaffte er es mit dem TuS, damals die dritthöchste Liga. Nach einem Ausflug zum Klub Fichte Hagen kehrte er nach zwei Jahren gerne zurück. „Kameradschaft gab es da nicht“, so sein Fazit.
Mit 40 Jahren warf er letztmalig den Speer und auch in Sachen Basketball überließ der einstige Abteilungsleiter der Korbjäger anderen den Vortritt. Inzwischen ist er Ehrenmitglied, kommt wieder gerne in die Halle und lobt die Arbeit von Zlata und Michael Dahmen. „Ich musste mich erst damit anfreunden, dass alles professioneller wurde“, sagt er rückblickend. Zu seinen Teamkameraden von damals hat er guten Kontakt, aber Jürgen Reinecke hat sich auch viele neue sportliche Felder erschlossen.
Seit Jahrzehnten spielt er bereits Golf im Club Gut Neuenhof in Fröndenberg-Langschede. Mit Vorliebe nutzt er dort die Vormittagstermine. Auch Tennis gehört zu seinem Repertoire. Zusammen mit seiner Frau Vera hat er sich vor einiger Zeit E-Bikes gekauft. „Am Sonntag sind wir 50 Kilometer gefahren“, berichtet Reinecke stolz und macht gleichzeitig deutlich, dass er auch mit 80 Jahren sportliche Aktivitäten nicht herunterfahren oder gar einstellen will.
Besondere Vorliebe für den alpinen Skisport
Eine weitere Leidenschaft ist bei ihm bis in die Gegenwart der alpine Skisport geblieben. Dreimal pro Jahr reiste er im Schnitt in die Alpen, worunter vor allem die Basketballer in den 1970er Jahren immer wieder mal zu leiden hatten. Darüber hinaus ist Jürgen Reinecke aber auch sonst sehr sportinteressiert, hat auch schon einige Großereignisse live erlebt. Bei soviel Sport muss man beinahe glauben, dass der Beruf nur nebenher lief, doch das trifft nicht zu.
Bei der Firma Sprenger arbeitete er lange als Galvaniseur, absolvierte mit Mitte 40 noch erfolgreich den Meisterlehrgang und hat auch heute noch recht intensiven Kontakt zum Betrieb. Da gibt es kaum einen Unterschied zur Kontaktpflege beim Sport, die er ebenso ernsthaft betreibt. Und sofern es die Corona-Beschränkungen zulassen, dürften sich viele der einstigen Sportkameraden zum 80. Geburtstag beim sportlichen Multitalent melden.
Foto: Michael May
Quelle: IKZ Online