Puh! Was für ein Auftakt. Die Iserlohn Kangaroos setzen sich am ersten Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProB knapp mit 77:73 (31:9, 18:20, 8:18, 20:26) bei den Dresden Titans durch. Dass es am Ende eine so knappe Kiste in der Margon Arena werden würde, danach sah es zumindest nach den ersten zehn Minuten nicht aus.
Denn die Kangaroos starteten furios in die Partie. Im ersten Viertel gelang dem Team von Dragan Torbica nahezu alles. Ein Basketballrausch Made in Iserlohn. Die Defense aggressiv und konsequent. Und in der Offense fand fast jeder Wurf das Ziel (6/6 3PFG). Über 15:5 (6.) setzten sich die Gäste bis zur ersten Viertelpause auf 31:9 (10.) ab. Allein der überragende Sören Fritze erzielte im ersten Durchgang elf Zähler – zwei mehr als das gesamte Titans-Team! Doch die Vorentscheidung sollte diese komfortable Führung noch nicht sein.
Bis zur Halbzeit verteidigten die Kangaroos das komfortable 20-Punkte-Polster (49:29).
„Das Team hat einen richtig guten Job gemacht. Wir haben Dresdens Scharfschützen in der ersten Halbzeit aus dem Spiel genommen. Und viele gute Entscheidungen auf beiden Seiten des Feldes getroffen“, sagte Kangaroos-Manager Michael Dahmen.
Doch nach dem Seitenwechsel machte sich die eher suboptimale Trainingswoche bemerkbar. Unter der Woche hatte der Krankenstand im Kader mitunter dramatische Auswüchse angenommen. Die erste Grippewelle hatte die Kangaroos voll erwischt. Kapitän Joshua Dahmen lag am Sonntag immer noch flach.
Torbica vertraute einer relativ kleinen Rotation. Nur acht Spieler setzte er ein. Mit Sören Fritze, Julian Scott und Donte Nicholas standen drei Akteure weit über 30 Minuten auf dem Parkett. Und entsprechend dünn wurde die Luft. Die Titans hingegen witterten ihrerseits Morgenluft und verkürzten den Rückstand Punkt um Punkt. Per Korbleger verkürzte Dresdens Marc Nagora (21 Punkte) mit der Schlusssirene des dritten Viertels auf 47:57.
Spätestens als Janek Schmidkunz 1:46 Minuten vor Ende der Partie einen Dreier zum 57:62 verwandelte, war das Spiel wieder völlig offen. Die Kangaroos wackelten zwar, fielen aber nicht. Im Gegenteil. Sie nahmen den Kampf an. Und hatten im Schlussspurt die richtigen Antworten parat. Julian Scott, der mit 21 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double auflegte, traf erst aus der Distanz, punktete auch nochmal direkt am Korb. Und holte in den finalen Sekunden der Partie zwei ganz wichtige Offensiv-Rebounds. Mit zwei verwandelten Freiwürfen besiegelte schließlich Nikita Khartchenkov den Auswärtserfolg beim ProA-Absteiger.
„Für die Moral der Mannschaft war es ganz, ganz wichtig, dass sie den Sieg über Zeit bringt. Auch wenn wir zwischendurch kämpfen mussten, haben wir hinten raus wieder wirklich gute Entscheidungen getroffen. Und das Team hat sich für die kämpferische Einstellung, die es an den Tag gelegt hat, verdient belohnt“, so Manager Michael Dahmen.
Und Coach Dragan Torbica ergänzt: „Nach der schwierigen Vorbereitung durch die Grippewelle innerhalb des Teams haben sich die Jungs gegen einen wirklich starken Gegner verdient behaupten können. Gerade das erste Viertel war überragend.“
TEAM & PUNKTE
Sören Fritze (26/5 Dreier), Gabriel de Oliveira (2), Simon Kutzschmar (6/2), Sharik Aboubakar (DNP), Erik Krumme (DNP), Julian Scott (21/2), Donte Nicholas (9/1), Nikita Khartchenkov (11/1), Viktor Ziring (DNP), Ruben Dahmen, Deion Giddens (2).
Pressemitteilung der Iserlohn Kangaroos, 24. September 2017