Iserlohn Kangaroos – Artland Dragons 95:70 (31:13, 54:29, 76:46).
Matthias Grothe schüttelte auch noch Minuten nach der Schlusssirene beim Blick auf das Scouting ungläubig mit dem Kopf, während sich seine Spieler da längst verdientermaßen von ihren Fans feiern ließen. Verständlich, denn was Iserlohns Headcoach gerade im Spitzenspiel gegen den zuvor seit sieben Spielen ungeschlagenen Tabellenzweiten gesehen hatte, dürfte er trotz seiner großen Erfahrung auf der Trainerbank so auch noch nicht allzu häufig erlebt haben. Mit einer Galavorstellung hatten die Kangaroos die nominell sicherlich stärkste Mannschaft in der ProB mit 95:70 auch in dieser Höhe völlig verdient nach Hause geschickt und so eindrucksvoll Revanche für das 71:76 im Hinspiel genommen. “Ich bin sehr froh über diese Vorstellung meiner Jungs, denn mit einem Sieg in dieser Höhe hätte ich im Traum nicht gerechnet,“ so Matthias Grothe in einem ersten Fazit.
Die Kangaroos legten im ersten Viertel gleich los wie die Feuerwehr und knüpften dabei nahtlos an die Vorstellung der Vorwoche – erster Auswärtssieg beim 85:65 in Itzehoe – an. Auch die gegen die Eagles praktizierte taktische Marschroute funktionierte erneut nahezu perfekt. “Wir wollten Artlands exzellente Dreierschützen möglichst gut kontrollieren und das ist uns von Beginn an gelungen.” Durch die aggressive Zonenpresse der Kangaroos wurde der Dragons-Aufbau schnell unter Druck gesetzt. Die daraus resultierenden Ballgewinne nutzten der wieder sehr starke Sören Fritze und Moussa Kone zur schnellen Führung (4:0, 2.), der Thomas Reuter den ersten Iserlohner Dreier folgen ließ. Bereits in der 5. Minute sah sich Dragons-Coach Dragan Dojcin zur ersten Auszeit gezwungen, die jedoch gegen wie aufgedreht agierende Kangaroos völlig wirkungslos verpuffte. Statt eine schnelle Aufholjagd zu starten, mussten die Dragons machtlos zuschauen, wie sich Iserlohn – angeführt durch den “Herrscher der Bretter”, Moussa Kone, immer weiter absetzen konnte. In der 8. Minute betrug deren Vorsprung bereit stolze 16 Punkte (25:9), nach dem Abschluss des ersten Viertels stand ein 30:13 auf der Anzeigetafel. “In dem Maß, wie bei uns nach der überzeugenden Anfangsphase das Selbstvertrauen wuchs, schwand es bereits früh bei Quakenbrück”, analysierte Matthias Grothe im Nachhinein, die bereits zu einem frühen Zeitpunkt in der Partie (vor)entscheidende Phase des Spiels.
Den zweiten Spielabschnitt eröffnete auf Iserlohner Seite Yannick Opitz gleich mit einem weiteren erfolgreichen Dreier. Bei den Drachen gelang es lediglich Benjamin Fumey (22 P.) und Chris Frazier (22 P.), ab und an dagegenzuhalten. Dann kam für Quakenbrück auch noch Verletzungspech hinzu, als sich Gregory Graves bei einem Dunkingversuch unglücklich verletzte und nicht mehr zurück auf das Parkett kam. Die Kangaroos dominierten auch im zweiten Viertel fast nach Belieben das Geschehen und bauten ihren Vorsprung bis zur Halbzeitsirene weiter bis auf 25 Punkte aus (54:29).
Wer von den mitgereisten Dragons-Fans nach dem Wiederanpfiff noch auf ein Aufbäumen ihres Teams gehofft hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Den ersten Akzent setzte erneut Moussa Kone zum 56:29 (21.) und in der 24. Minute betrug der Iserlohner Vorsprung erstmals 30 Punkte – mehr als eine Vorentscheidung. Und so konnte Iserlohns Headcoach Matthias Grothe über weite Phasen des Spiels mit dem gesamten Kangaroos-Kader rotieren, ohne dass der deutliche Vorsprung auch nur irgendwie in Gefahr geriet. Und dass auch die zweite Fünf der tief besetzten Iserlohner Bank ihre Fans von den Sitzen reißen kann, bewies in der 34. Minute z. B. Deion Giddeons, der Yannick Opitz’ Alley Hoop-Anspiel per krachendem Dunk zum 82:53 (34.) vollendete. Dass in den Schlussminuten bei Iserlohn dann ein wenig die Konzentration nachließ und so die erneut möglichen “magischen 100” knapp verfehlt wurden, tat dem Riesenjubel nach einer beeindruckenden Vorstellung keinerlei Abbruch.
Iserlohn Kangaroos: Moussa Kone (20/16 Rebounds), Ruben Dahmen (6), Kristof Schwarz (3/1Dreier), Joshua Dahmen (2), Terrell Harris (9), Thomas Reuter (13/2 Dreier), Gabriel De Oliveira (7), Deion Giddens (10), Yannick Opitz (6), Sören Fritze (19/2 Dreier).
Foto: DF
Pressemitteilung Iserlohn Kangaroos