Raphael Gräßer, 26 Jahre, Student der Sportwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und Fußballer beim FC Iserlohn 46/49, war 2 Monate lang Praktikant der Iserlohn Kangaroos.
Wir sprachen mit Raphael über seine Zeit bei uns und im folgenden Interview erfahren wir mit welchen Erwartungen er angetreten ist und wie er diese Zeit bei den Kangaroos erlebt hat.
Kangaroos: Hallo Raphael, du warst jetzt zwei Monate lang unser Praktikant. Zunächst einmal, wie bist du auf uns aufmerksam geworden und wie kam es dazu, dass du dich für ein Praktikum bei uns interessiert hast?
Raphael: Als Sportstudent, mit der Vertiefung Sportmanagement, habe ich die Verpflichtung ein zweimonatiges Praktikum in dieser Branche zu absolvieren. Da ich selbst in Iserlohn Fußball spiele, wollte ich möglichst ein Praktikum in unmittelbarer Nähe machen. Und da kamen für mich in Iserlohn nur die Kangaroos und die Roosters in Frage, da ich durch das Praktikum auch Kontakt an den professionellen Sport knüpfen wollte.
Der Kontakt zu den Kangaroos und zu Zlata Dahmen lief über Jens Breer, den 1.Vorsitzenden des FC Iserlohn. Ich bin dann relativ schnell mit Zlata ins Gespräch gekommen und nachdem wir uns persönlich kennenlernten und uns über mögliche Aufgaben und Ziele des Praktikums unterhielten, ging alles sehr schnell. Wir einigten uns auf den Zeitraum des Praktikums von Anfang September bis Ende Oktober.
Kangaroos: Welche Erwartungen und Vorstellungen hattest du im Vorfeld für das Praktikum?
Raphael: Ich wusste im Prinzip nur, dass es sich um einen erfolgreichen Basketballverein handelt, bei welchem die erste Mannschaft in der 2. Basketball-Bundesliga spielt. Das war für mich schon Anreiz genug. Konkrete Vorstellungen und Erwartungen hatte ich jedoch nicht.
Ich wollte gerne im organisatorischen Bereich arbeiten, aber war auch offen für jegliche andere Arbeiten, die in solch einem Verein anfallen. Darüber hatten Zlata und ich im Vorfeld auch gesprochen und somit konnte ich mich darauf gut einstellen.
Des Weiteren konnte und sollte ich auch Dinge einbringen, die ich vorwiegend in meinem Studium kennengelernt habe.
Kangaroos: Was für Aufgaben hast du konkret übernommen?
Raphael (lacht): Ich hatte viele Aufgaben. Von einfachen notwendigen Aufgaben, wie Botengängen, Aufbau der Halle, handwerkliche Kleinigkeiten, Filmen des Spiels der 1.Mannschaft bis zu Projekten, wie die Organisation der Tombola am 1.Spieltag, das Herbstcamp, Maßnahmen zur Erweiterung der Vereinsreichweite, Recherchen zu weiteren Werbemöglichkeiten und Recherchen zum Sponsoring und zu Preisstrukturen der ProB und ProA. Des Weiteren gehörte zu meinen Aufgaben die Unterhaltung der Social Media Plattformen Facebook, Twitter und Instagram. Das waren die wesentlichen Kernpunkte meiner Aufgaben, die ich alle sehr gerne gemacht habe.
So hatte ich es mir im Nachhinein auch gewünscht. Mir wurde viel Vertrauen geschenkt und ich denke, dass konnte ich so auch zurückzahlen.
Zudem war ich oftmals sehr frei in der Aufgabenbewältigung. Das fand ich super. Man hat mir generell sehr viele Freiheiten in meinem Arbeiten gewährt.
Kangaroos: Wie sah demnach ein typischer Arbeitstag für dich aus?
Raphael: Einen solchen Arbeitstag hat es im Prinzip nicht gegeben. Aufgrund der Verschiedenheit der Aufgaben. An manchen Arbeitstagen war ich hauptsächlich in der Geschäftsstelle und habe dort beispielsweise Rechercheaufgaben erledigt und an anderen Tagen war ich dann in der Hemberghalle, wie zum Beispiel beim Herbstcamp, welches mir großen Spaß gemacht hat.
Und wenn ich dann am Wochenende bei einem Heimspiel der ersten Mannschaft den Arbeitstag in der Halle verbracht habe, hatte ich dann unter der Woche einen Tag frei. Oftmals konnte ich je nach Aufgabe meine Arbeitszeiten auch selbst frei wählen und die Kommunikation diesbezüglich war mit Zlata Dahmen sehr gut.
Kangaroos: Würdest du sagen dein Praktikum bei den Kangaroos war ein Erfolg?
Raphael: Definitiv. Ich denke, ich habe viele meiner Aufgaben seriös und zufriedenstellend erledigt. Außerdem konnte ich viele neue Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen. Das ist meiner Meinung nach auch immer sehr wichtig für ein gelungenes Praktikum.
Des Weiteren haben sowohl die Iserlohn Kangaroos von mir, durch meine Arbeitskraft, profitiert, als auch ich von den Kangaroos. Zu einem habe ich das Praktikum für mein Studium erledigt und zum anderen habe ich einen intensiven Einblick in einen Profi-Basketball Club bekommen.
Kangaroos: Inwieweit hat dich das Praktikum in deinem beruflichen Werdegang weiter gebracht und konntest du letztendlich einige Theorien aus dem Hörsaal im „wahren Leben“ umzusetzen?
Raphael: Das Praktikum hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass ich es mir gut vorstellen könnte, später in diesem Bereich in einem Profi-Verein zu arbeiten. Sei es im Basketball, im Fußball oder einer anderen Sportart. Dem Sport möchte ich nach Möglichkeit unbedingt erhalten bleiben.
Bezüglich der sogenannten Theorien aus dem Hörsaal ist es immer schwierig, dass genau zuzuordnen. Es gab sicherlich Aufgaben und Aspekte bei denen ich Kenntnisse, die ich durch das Studium erworben habe, in die Lösung der Aufgaben mit einbringen konnte. Das war beispielsweise bei Projekten des Sponsoring und Marketing der Fall.
Ich glaube was aber auch noch sehr geholfen hat, waren meine persönlichen Vergleiche zu einem Amateur Fußballverein. Da ich aus dieser Branche komme, konnte ich immer wieder Dinge einbringen, die schlechter oder besser laufen im Fußballgeschäft.
Kangaroos: Dein bisher schönster Praktikumsmoment?
Raphael: Das ist gar nicht so einfach. Es gab sehr viele schöne Momente für mich. Zu den Favoriten gehört auf jeden Fall der Besuch der einzelnen Schulklassen mit Jumpy und dabei die strahlenden Kinder der ersten und zweiten Klasse zu sehen. Auch das Herbstcamp mit den vielen basketballbegeisterten Kindern und den Profis der 1.Mannschaft war eine sehr schöne und gelungene Sache. Und nicht zu vergessen natürlich die Heimspiele der 1.Mannschaft, unter denen das Spiel gegen die Rostock Seawolves, welches wir erst in der Over Time gewinnen konnten, besonders heraussticht.
Kangaroos: Welchen Tipp möchtest du allen angehenden Praktikanten mit auf den Weg geben?
Raphael: Zunächst einmal kann ich allen angehenden Praktikanten nur empfehlen ein Praktikum bei einem erfolgreichen Ballsportverein zu machen. Ich glaube, es geht im Sport vor allem darum Kontakte zu knüpfen und neue „wichtige“ Leute kennen zu lernen. In Sportvereinen kann man das aufgrund von vielen Leuten im Verein und vielen Sponsoren sehr schnell und erfolgreich umsetzen. Inklusive der geleisteten Arbeit während des Praktikums, kann man sich so ein eigenes Netzwerk aufbauen, auf welches man gegebenenfalls wieder zurückgreifen kann und sich so einen Vorteil gegenüber anderen verschafft.
Des Weiteren kann ich nur empfehlen, offen für alles zu sein. Im Vereinsalltag und wahrscheinlich auch in vielen anderen Berufen kommen viele Sachen auf einen zu, an die man im Vorfeld nicht bedenkt. Geht man diese mit viel Engagement und einer gewissen Selbstsicherheit an, können viele gute Ergebnisse daraus entstehen.
Kangaroos: Wie geht es jetzt mit dir persönlich weiter? Kannst du dir auch vorstellen bei den Kangaroos weiter zu arbeiten?
Raphael: Als nächstes steht bei mir jetzt die Bachelor-Arbeit auf dem Plan. Anfang des neuen Jahres schreibe ich hoffentlich an dieser und kann mein Studium dann mit dem Bachelor of Science abschließen. Ob ich dann den Master of Science noch dranhänge, hängt auch davon ab, ob sich ein attraktives Jobangebot für mich ergibt. Generell könnte ich es mir auch gut vorstellen bei den Kangaroos zu arbeiten.
Die Kangaroos danken Raphael für das Interview, wünschen ihm alles Gute für seine berufliche Zukunft und hoffen, dass man sich regelmäßig bei den Spielen der 2. Basketball-Bundesliga sieht.