Iserlohn. Vor einem Vierteljahrhundert erfanden die TuS-Basketballer „Ausländer rein“.
Mehr mediale Aufmerksamkeit hat bislang kein anderes Basketballspiel in der Waldstadt erfahren als jene Partie, die im Oktober 1991 in der Sporthalle an der Sundernallee stattfand. Im Lokalderby trafen damals die ewigen Rivalen TuS Iserlohn Kangaroos und BG Hagen aufeinander – an sich nicht Außergewöhnliches, wäre da nicht im Vorfeld bei den Gastgebern die Idee zur Aktion „Ausländer rein“ gewesen.
Anfang der 90er Jahre, das war die Zeit nach der Wende und vieler rechtsradikaler Übergriffe auf Ausländer, vor allem, aber nicht nur in den neuen Bundesländern. 22 derartige Aktionen hatte der Verfassungsschutz alleine im Jahr 1991 bis zum Termin dieses Basketballspiels in Mecklenburg-Vorpommern gezählt. Besonders in der Erinnerung haften geblieben sind aber jene schrecklichen Bilder im September 1991 im sächsischen Hoyerswerda, als Wohnheime von vietnamesischen Vertragsarbeitern angegriffen wurden und die Bevölkerung klatschend Spalier stand.
Die Idee stammte von Konstantinidis und Kwast
Vor diesem Hintergrund hatte der harte Kern der Iserlohner Basketballer den Gedanken, ein Zeichen zu setzen. Als Ideengeber nennen die damals beteiligten Vorstandsmitglieder Kai Beutler und Michael Dahmen den langjährigen Motor dieser Sportart in der Waldstadt, Paris Konstantinidis. Wie seine Mitstreiter steht der Grieche, der zum Studium, aber auch vor dem Hintergrund eines Militärregimes in seiner Heimat nach Deutschland gekommen war, bis zum heutigen Tag für Weltoffenheit und Toleranz. Allen Beteiligten gemeinsam ist es, die Internationalität des Basketballs zu leben.
Bericht und Foto: Markus Wassmuth