Wie bitter! Zum ersten Mal seit dem 20. Februar 2016 haben die Iserlohn Kangaroos ein reguläres Saisonspiel in der 2. Basketball-Bundesliga ProB vor heimischer Kulisse verloren. Am Samstagabend hatte das Team von Coach Dragan Torbica in der Hembergfestung mit 71:79 (22:17, 14:24, 20:19, 15:19) das Nachsehen gegen die Bayer Giants Leverkusen. Eine Niederlage, für die es Gründe gibt.
Zwei der Knackpunkte lassen sich mit einem flüchtigen Blick auf die Statistiken erkennen. Die Dreierquote (2/18, 11 Prozent) und die Zahl der Ballverluste (22) waren am Samstagabend die mitentscheidenden Faktoren. Zudem hatten die Kangaroos mit den Bayer Giants Leverkusen einen Gegner, der smart spielte. Vor allem in der zweiten Halbzeit. Dabei waren es zu Beginn vor allem die Kangaroos, die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken konnten.
Julian Scott erzielte per Korbleger die ersten Punkte der Partie (2:0, 2.). Sören Fritze legte zwei verwandelte Freiwürfe nach. Und Gabriel de Oliveira erhöhte auf 6:0 (3.). Eigentlich ein Auftakt nach Maß. Auch, weil die Gäste um Coach Achim Kuczmann zu Beginn fahrig wirkten, kaum Bindung zum Spiel hatten. Erst nach über dreieinhalb Minuten gelangen dem Ex-Iserlohner Tim Schönborn per Korbleger die ersten Punkte für die Giants.
Bis zum Ende des ersten Viertels erzwangen die Kangaroos acht Ballverluste der Leverkusener, leisteten sich selbst nur vier. Entsprechend folgerichtig war die Führung nach den ersten zehn Minuten (22:17). Doch die Viertelpause tat den Hausherren irgendwie nicht gut. Leverkusen wurde besser, stellte in der Defense auf Zonenverteidigung um. Und den Gastgebern fehlten die nötigen Ideen, um diese zu knacken. Die Folge: Das Spiel von Torbicas Schützlingen wurde zunehmend statisch – und aus der Distanz wollten am Samstagabend einfach keine Würfe fallen. Selbst die offenen nicht.
Mit einem 10:0-Lauf zogen die Gäste auf 41:32 (20.) davon, ehe Donte Nicholas und Julian Scott vor der Halbzeitsirene noch auf 36:41 verkürzen konnten. Mut machte, trotz kleiner Schwächen, dass die Kangaroos nach dem dritten Viertel immer noch auf Tuchfühlung waren (56:60, 30.). Doch es gelang den Gastgebern nicht, der Partie noch einmal eine entscheidende Wendung zu geben.
Mit einem krachen Dunking über Donovan Jack verkürzte der bärenstarke Deion Giddens (15 Punkte, 8 Rebounds) auf 56:57 (30.). Das Spiel stand auf der Kippe – aber Leverkusens Daniel Merkens versenkte im Gegenzug einen ganz wichtigen Dreier. Iserlohn kämpfte, spürte die Energie vom mitgerissenen und mitreißenden Publikum. Aber: Der Kampf blieb vergebens.
„Die Dreierquote und die vielen Turnover haben uns das Genick gebrochen“, sagte Torbica nach dem Spiel. Sein Gegenüber, Giants-Coach Kuczmann, war indes zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. „Ich wollte den Willen sehen, die unbedingte Entschlossenheit, in Iserlohn gewinnen zu wollen“ sagte Kuczmann. Und er wurde nicht enttäuscht. Egal, was die Kangaroos auch versuchten, Leverkusen hatte immer eine passende Antwort parat.
„Wir haben deutlich besser gereboundet als vergangene Woche. Aber unsere Fehlerquote war insgesamt viel zu hoch. Leverkusen ist eine wirklich starke Mannschaft“, lobte Kangaroos-Manager Michael Dahmen.
Bereits am Dienstagabend geht es für die Kangaroos beim noch ungeschlagenen Aufsteiger EN Baskets Schwelm (31.10., 19.30 Uhr) weiter. Am kommenden Samstag sind dann die KIT SC Gequos (4.11., 19.30 Uhr, Hemberghalle) zu Gast in der Hembergfestung
TEAM & PUNKTE
Sören Fritze (10), Gabriel de Oliveira (6), Simon Kutzschmar, Sharik Aboubakar, Erik Krumme, Julian Scott (7), Donte Nicholas (17), Nikita Khartchenkov (8/1 Dreier), Viktor Ziring, Ruben Dahmen (5/1), Deion Giddens (15).
Pressemitteilung der Iserlohn Kangaroos, 29. Oktober 2017