Interview – Praktikant Julian Werth
Kangaroos: Hallo Julian, du warst jetzt zwei Monate lang unser Praktikant. Wie bist du auf die Iserlohn Kangaroos aufmerksam geworden und wie kam es zum Interesse an einem Praktikum?
Julian: Aufmerksam auf die Kangaroos wurde ich durch meinen Vorgänger und guten Freund, Raphael Gräßer. Dieser absolvierte ebenfalls ein zweimonatiges Praktikum in der Marketingabteilung der Kangaroos. Ich selbst als Sportstudent habe zum Abschluss meines Studiums die Verpflichtung ein zweimonatiges Praktikum im Bereich „Management“ zu absolvieren. Uns ist es selbst überlassen in welche Richtung wir uns dabei spezialisieren wollen. Von Anfang an war für mich klar, dass es im Bereich Marketing eines Profi-Sportvereins werden sollte. Durch die durchweg positiven Erfahrungen, die Raphael hier sammeln konnte, war es für mich klar mich bei den Kangaroos zu bewerben. Durch ein solches Praktikum versuche ich natürlich auch Kontakte zum professionellen Sport zu knüpfen.
Ich habe mich dann kurzerhand per Initiativbewerbung bei Zlata Dahmen gemeldet. Wir zwei sind dann relativ zügig ins Gespräch gekommen und sie hat mich zum Vorstellungsgespräch in die Geschäftsstelle eingeladen. Nachdem wir uns dann persönlich kennenlernten und uns über mögliche Aufgaben und Ziele des Praktikums unterhielten einigten wir uns schnell auf ein gemeinsames Praktikum in dem Zeitraum Mitte August bis Mitte Oktober.
Kangaroos: Welche Erwartungen und Vorstellungen hattest du im Vorfeld dieses Praktikums?
Julian: Im Vorfeld des Praktikums wusste ich im Prinzip, dass es sich hier um einen erfolgreichen Basketballverein aus Iserlohn handelt. Der ersten Seniorenmannschaft habe ich selbst vorher schon zweimal zugeschaut und war positiv überrascht. Im Grunde war das schon Anreiz genug, um hier ein Praktikum zu absolvieren. Konkrete Vorstellungen und Erwartungen hatte ich im Vorfeld eigentlich keine. Ich denke es ist immer schwierig für einen Studenten, der in der Theorie alles extrem genau unter die Lupe genommen hat, sein gelerntes Wissen in der Praxis anzuwenden. Daher habe ich mir im Voraus keine Erwartungen gesteckt. Prinzipiell aber wollte ich schon gerne im organisatorischen und marketingorientierten Bereich für die Kangaroos arbeiten. Aber ich war mir auch im Voraus im Klaren, dass hier einige Arbeiten außerhalb dieser Bereiche anfallen würden.
Kangaroos: Welche Aufgaben mit welchen Zielen hast du im Endeffekt übernommen?
Julian: Im Großen und Ganzen hatte ich relativ viele Aufgabenbereiche. Gleich am ersten Tag meines Praktikums hatte Zlata mir eine Übersicht über anfallende Aufgaben innerhalb der nächsten zwei Monate gegeben. Diese sollte ich dann erst einmal überfliegen und für mich in geeignete Arbeitsfelder unterteilen. Ich hatte daher viele Aufgaben. Von einfach notwendigen Aufgaben, wie Botengänge- und Fahrten, Auf- und Abbau der Halle während der Heimspiele, handwerkliche Kleinigkeiten, Filmen des Spiels der 1. Mannschaft, Fotos schießen bei der Ballschule oder Pressekonferenzen, Durchführung der Turniere für die U10 und U12 bis hin zu marketingtechnischen Aufgaben wie Recherchen zu weiteren Werbemöglichkeiten, Erstellen eines Kalenders für Schulkinder, Recherche zur Preisstruktur für neue Mehrwegbecher und Unterhaltung unserer Social-Media Kanäle.
Zu einem meiner größten Projekte zählte jedoch die Organisation und Durchführung der traditionellen Kanagroos-Tombola am ersten Heimspieltag am 30.09. Diese wurde eigenständig geplant und vermarktet. Ich denke auch dieses Jahr war die Tombola wieder ein voller Erfolg. Im Prinzip habe ich mich nie wie ein „üblicher“ Praktikant gefühlt, da mir in den genannten Bereichen bei der Aufgabenbewältigung extrem viel Vertrauen entgegen gebracht wurde. Daher habe ich mich von Anfang an als vollwertiges Mitglied der Kangaroos-Familie gefühlt.
Kangaroos: Wie sah demnach für dich ein typischer Arbeitstag bei den Kangaroos aus?
Julian: Im Prinzip hat es einen solchen geregelten Arbeitstag aufgrund der vielen Aufgabenfelder für mich nie gegeben. Einerseits gab es Arbeitstage die ich hauptsächlich in der Geschäftsstelle verbracht habe und dort Rechercheaufgaben und Vergleiche zu anderen ProA und ProB Teams aufgestellt habe. Ebenfalls durfte ich einen Tag unter der Woche meist von zuhause arbeiten und dort ebenfalls Rechercheaufgaben erledigen. Andererseits gab es Tage an denen ich kaum in der Geschäftsstelle war. Sei es Aufgaben in der Hemberghalle oder Verteilen von Plakaten, Flyern oder den neuen Magazinen. Oftmals musste ich auch samstags arbeiten, wofür ich dann unter der Woche einen kompletten Tag frei bekommen habe. Bei Heimspielen der ersten Mannschaft oder der Organisation der U10 und U12 Turnier war dies beispielsweise der Fall. Jedoch konnte ich mir oftmals, je nach Aufgabe, meine Arbeitszeiten selbst frei wählen. Die Kommunikation diesbezüglich war extrem gut mit Zlata.
Kangaroos: Würdest du sagen dein Praktikum bei den Kangaroos war ein Erfolg?
Julian: Das Praktikum war ein absoluter Erfolg für mich! Ich hatte ein sehr breit gefächertes Aufgabenspektrum, habe mich nicht wie ein „üblicher“ Praktikant gefühlt und konnte außerdem viele neue Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen. Ich für mich selbst würden sagen, dass ich meine Aufgaben immer seriös und zufriedenstellend für andere erledigt habe. Ebenfalls denke ich, dass es eine Win-Win Situation für beide Seiten war. Ich habe natürlich durch die gesammelten Erfahrungen profitiert. Aber auch die Kangaroos haben eine weitere helfende Hand in Sachen Vereinsstruktur bekommen.
Im Endeffekt habe ich einen intensiven Einblick hinter die Kulissen eines Profi-Clubs bekommen und weiß nun, welche große Arbeit hier hinter steckt.
Kangaroos: Hat dich das Praktikum bei den Kangaroos weitergebracht und hat dir eventuell schon die „Augen geöffnet“ bezüglich deines weiteren beruflichen Werdeganges? Wie verlief die Umsetzung von Theorie und Praxis?
Julian: Das Praktikum hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass ich es mir gut vorstellen könnte, später in diesem Bereich in einem Profi-Verein zu arbeiten. Sei es in dieser Branche, im Fußball oder auch in einer anderen Sportart, jedoch möchte ich dem Sport auch weiterhin unbedingt erhalten bleiben. Eine Verknüpfung von Theorie und Praxis ist in meinem Falle immer schwierig, denke ich. Natürlich gab es Aufgaben, bei denen ich die Kenntnisse aus dem „Hörsaal“ in die Lösung mit einbringen konnte. Das war natürlich zum Großteil bei den Aufgaben im Marketing der Fall. Praktikumsübergreifend versuche ich mich ebenfalls noch daran, eine sog. SWOT-Analyse für den Verein zu erstellen. SWOT steht dabei für Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Eine solche Analyse zeigt die momentane Situation der Kangaroos von positiver und negativer Seite, aber auch die möglichen zukünftigen Entwicklungspotenziale in einzelnen Bereichen des Vereins.
Kangaroos: Gibt es einen Moment in deiner bisherigen Zeit hier, der besonders schön war?
Julian: Oh, ich glaube das ist gar nicht so einfach zu beantworten (lacht). Zurückblickend gab es viele schöne Momente hier für mich. Dazu zählt vor allem der Besuch der Bömberg-Grundschule, bei dem ich im Jumpy-Kostüm unterwegs war. Aber auch die Heimspiele gegen die ScanPlus Baskets aus Elchingen oder s.Oliver Würzburg waren ein Highlight für mich, vor allem weil man nicht als Zuschauer da war, sondern dabei selbst erlebt, wie viel Arbeit hinter ein solchem Spieltag steckt.
Kangaroos: Wie sieht es nun bei dir persönlich aus, wie geht es weiter mit dir? Kannst du dir auch vorstellen bei den Iserlohn Kangaroos weiter zu arbeiten?
Julian: Für mich hat dieses Praktikum zum Abschluss des Studiums geführt, welches ich mit dem Bachelor of Science beende. Von daher dreht sich nun Anfang des nächsten Jahres alles um meine Bewerbungen und Bewerbungsgespräche. Davon abhängig, ob sich ein attraktives Jobangebot ergibt muss ich schauen, ob ich eventuell noch den Master of Science dranhänge oder auch nicht. Wobei ich sagen muss, dass mich die Arbeitswelt, gerade nach diesem Praktikum, schon reizt.
Generell könnte ich es mir absolut vorstellen, auch weiterhin der Kangaroos-Familie erhalten zu bleiben und hier im Marketing zu arbeiten.
Das gesamte Team der Kangaroos Familie dankt Julian für das Interview, für seine Zeit bei uns und wünschen ihm alles Gute für seine berufliche Zukunft und hoffen, dass man sich regelmäßig bei den Spielen der 2. Basketball-Bundesliga sieht.